Während sich Christian Prokop mit der Nacharbeitung der Europameisterschaft beschäftigte und sein Blick wohl schon Richtung Olympischer Spiele ging, kam der Rausschmiss. Für ihn überraschend, hatte DHB-Sportvorstand Axel Kromer ihm doch erst kürzlich das Vertrauen ausgesprochen. Auch DHB-Vizepräsident Bob Hanning hatte Prokop, trotz Kritik bei der EM, wieder Rückendeckung gegeben.
Alles nur Show? Vielleicht war da ja schon längst klar, dass Prokop die nächsten Wochen nicht überstehen würde, denn mit Platz fünf bei der EM war die Führungsspitze nicht zufrieden. Aber dem Bundestrainer alleine die Schuld daran zu geben, ist nicht fair, fehlten doch acht Stammspieler. Wie mit Prokop jetzt umgegangen wurde, ist deshalb nicht in Ordnung. Die Entlassung hat einfach einen faden Beigeschmack.
Vieles deutet auch darauf hin, dass nur für Prokop die Entlassung überraschend war. Denn im gleichen Atemzug mit dem Rauswurf präsentierte der DHB einen Nachfolger. Ein Hochkaräter und ein harter Hund ist Alfred Gislason, mit unzähligen Erfolgen, allerdings nur mit Vereinsmannschaften. Jetzt muss er beweisen, dass er das auch mit einer Nationalmannschaft kann.