Fred Böckl lässt nicht locker

Der 69-jährige Fred Böckl gewann in Essen in überlegener Manier die deutsche Meisterschaft im Einzel und Doppel. Es traf sich bei diesen Titelkämpfen wie gewohnt die komplette Tenniselite der Senioren und Seniorinnen (AK 40-85). Böckl ging an Nummer zwei gesetzt letztmals in der Altersklasse 65 Jahre und älter an den Start. Das Hauptfeld in dieser Altersklasse war mit 48 Teilnehmern (vorangegangene Qualifikation) das größte der Meisterschaft. Trotz gerade erst überstandener Grippe ließ Böckl seinem Erstrundengegner Joachim Spies, wie er selbst in Leistungsklasse 7 eingestuft, beim 6:0 und 6:0 keine Chance. Im Achtelfinale traf der Weidener auf seinen Doppelpartner Xavier de Villepin aus Wiesbaden (6:4, 6:1).

Aufgrund der etwas unglücklichen Auslosung prallte der vielfache deutsche Meister aus der Oberpfalz bereits im Viertelfinale auf Titelverteidiger Joachim Kubeng (TC GW Luitpoldpark München). In einem hochklassigen Match zweier offensiver und variabel spielender Kontrahenten setzte sich, wie schon in allen vorangegangenen Begegnungen, Böckl mit 6:4 und 6:3 durch.

Keine Probleme hatte der Oberpfälzer dann im Halbfinale beim 6:4 und 6:1 gegen den an drei gesetzten, ehemaligen Bundesligaspieler Rainer Friemel aus Hannover.

Etwas überraschend hatte sich in der oberen Hälfte des Tableaus nicht der an Nummer eins gesetzte, ehemalige rumänische Daviscupspieler Dan Nemes, sondern der "Neu-65er" Rolf Theissen vom TC Babcock Essen durchgesetzt. In Endspiel musste sich Böckl im ersten Satz immer wieder der hart und präzise geschlagenen Grundlinienbällen seines Gegners erwehren. Bis zum 4:4 sahen die Zuschauer ein ausgeglichenes Match, bis der Weidener mit drei tollen Passierschlägen und einem Volley den Gegner zum 5:4 breakte. Danach servierte er souverän zum 6:4-Satzgewinn. Von diesem Moment an war der Widerstand von Rolf Theissen gebrochen und Böckl holte sich mit 6:4 und 6:1 ohne Satzverlust einen weiteren deutschen Meistertitel.

Doch damit nicht genug. Auch in der Doppel-Konkurrenz setzte sich Böckl mit seinem Partner Xavier de Villepin durch. Im Finale gelang gegen die Titelverteidiger Söhnke Klang/Berd Lüttmann ein souveräner 6:3- und 6:2-Erfolg.

"Es waren viele neue Spieler am Start. Ich freue mich sehr, noch einmal in dieser Altersklasse Deutscher Meister geworden zu sein", sagte Böckl nach seinem Doppeltriumph.