Weiden in der Oberpfalz
04.02.2022 - 15:45 Uhr

Früherer Erfolgstrainer Heinz Ernstberger gestorben

Die Nachricht macht betroffen: Heinz Ernstberger ist tot. Unter ihm als Trainer stiegen einst der SV Weiden und der TSV Pressath in die Fußball-Landesliga auf.

Schlusspfiff, Landesligaaufstieg im Jahr 1979: Die Spieler des SV Weiden lassen Heinz Ernstberger hochleben. Bild: Büttner
Schlusspfiff, Landesligaaufstieg im Jahr 1979: Die Spieler des SV Weiden lassen Heinz Ernstberger hochleben.

Seit der Fusion mit der großen Spielvereinigung vor rund zehn Jahren ist der SV Weiden kein eigenständiger Verein mehr. Und doch ist die Historie des Stadtteilklubs in vielen Köpfen lebendig. Was vor allem auf jene Tage im Mai 1979 zutrifft. Nach einer nervenaufreibenden Saison eroberte damals die Stockerhutelf durch einen 1:0-Sieg im Entscheidungsspiel gegen den punktgleichen ASV Neustadt nicht nur die Meisterschaft in der Bezirksliga Nord. Wenige Tage später schrieb die Mannschaft Vereinsgeschichte, als sie in Schwandorf vor 2600 Zuschauern gegen den Süd-Titelträger Post SV Regensburg mit 4:0 nach Verlängerung triumphierte.

Nach dem Schlusspfiff spielten sich unbeschreibliche Jubelszenen ab. Die SV-Anhänger lagen sich auf den Rängen überglücklich in den Armen, während die Spieler auf dem Platz den Vater des Erfolgs hochleben ließen: In seiner ersten Trainerstation hatte Heinz Ernstberger das schier Unmögliche geschafft: Aufstieg in die Landesliga, die SpVgg Weiden als Nummer eins im Weidener Fußball (kurzzeitig) abgelöst – der damals 32-Jährige hatte sich bei seinem Heimatverein ein Denkmal als Trainer gesetzt.

Dem SV Weiden auf innige Weise verbunden, das war Heinz Ernstberger von seiner Kindheit an. Er durchlief alle Nachwuchsmannschaften an der Stockerhut, spielte als junger Bursche in der Bezirksliga. Seine aktive Fußballkarriere unterbrach er zugunsten seiner beruflichen Weiterentwicklung. Nach acht Jahren bei der Bundeswehr entschloss er sich, zunächst die Hochschulreife nachzuholen, danach Lehramt zu studieren. Bis zu seiner Pensionierung unterrichtete er an der Grund- und Mittelschule Hirschau mit Hingabe Sport und Informatik.

Leidenschaft und Akribie, das zeichnete auch den Fußballtrainer Heinz Ernstberger aus. Er hinterließ Fußabdrücke nicht nur beim SV Weiden, sondern auch bei seinen weiteren Stationen. Mit dem ASV Neustadt verfehlte er 1981 nur ganz knapp den Sprung in die Landesliga, als die Felix-Elf im Entscheidungsspiel mit 0:1 gegen den SC Teublitz unterlag. Versäumtes holte er Jahre später nach. In der Saison 1987/88 führte er den TSV Pressath zur Bezirksliga-Meisterschaft und zum Landesligaaufstieg.

Ob Schwimmen, Skifahren, Radfahren oder Walken – dem Sport blieb Heinz Ernstberger auch ohne Fußball immer verbunden. Bis zuletzt besuchte er regelmäßig das Fitnessstudio, freute sich mit Ehefrau Gitti auf das goldene Ehejubiläum, das er dieses Jahr hätte feiern können. Dies war ihm aber nicht vergönnt, im Alter von 74 Jahren verstarb Heinz Ernstberger unerwartet am 31. Januar. Neben seiner Gattin trauern sein in Äthiopien lebender Sohn Tobias und drei Enkelkinder um den Verstorbenen.

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Weiden in der Oberpfalz18.01.2022
Heinz Ernstberger. Bild: Familie Ernstberger
Heinz Ernstberger.
 
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