Für die Blue Devils Weiden ist die Saison 2021/22 beendet. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Buchwieser verlor am Freitag das vierte Viertelfinal-Match der "Best-of-5"-Serie bei den Hannover Indians mit 2:3 (0:1, 1:1, 1:0, 0:0, 0:1) in der zweiten Verlängerung und damit die Serie mit 1:3. In der nicht hochklassigen, phasenweise zerfahrenen, aber ungemein spannenden Partie waren die Niedersachsen die glückliche Mannschaft.
Die heiße Schlussphase sowie die Ereignisse auf und neben dem Eis nach dem Ende von Match drei am Dienstag in der Hans-Schröpf-Arena hat bei beiden Mannschaften Spuren hinterlassen. Nach Videoansicht wurden die beiden Kapitäne Branislav Pohanka (Hannover) und Chad Bassen (Weiden) nachträglich für ein Spiel gesperrt. Bei den Indians fehlte zudem Nick Bovenschen nach seiner Spieldauerdisziplinarstrafe. Die Blue Devils mussten außerdem auf die verletzten Martin Heinisch, Dominik Piskor, Barry Noe und Neal Samanski verzichten. Dafür war Förderlizenzspieler Leon Hartl dabei, der im dritten Block zusammen mit Mark Heatley und Marius Schmidt stürmte.
Die Blue Devils wurden vor über 4000 Zuschauern im Eisstadion am Pferdeturm kalt erwischt. Nach 29 Sekunden bezwang Igor Bacek den Weidener Goalie Jaroslav Hübl aus spitzem Winkel, der Deutsch-Tscheche sah bei diesem Treffer nicht gut aus. Die Gäste versuchten sofort zu antworten, sie taten sich aber gegen die defensiv eingestellten und auf Konter lauernden Indians zunächst schwer. Erst ab Mitte des ersten Drittel gab es die ersten guten Möglichkeiten. Auf der Gegenseite wirkte die Weidener Defensive nicht immer sicher. Jaroslav Hübl musste einige Male beherzt zugreifen. Nach sehr fairen ersten 20 Minuten (keine Strafzeit) steht es 1:0 für die Hannover Indians.
Nach Wiederbeginn forcierten die Blue Devils die Offensivbemühungen und setzten die Hannoveraner unter Druck. Und die Weidener belohnten sich: Über die Schulter von Indians-Goalie David Böttcher Miserotti setzte Dennis Thielsch die Scheibe zum 1:1 in den Kasten (25.). Die Blue Devils konnten aber nicht nachlegen, im Gegenteil: Als die Weidener Abwehr nicht im Bilde war, erzielte Sebastian Christmann, der beim 5:3-Sieg der Indians in Match zwei doppelt getroffen hatte, das 2:1 (31.). Dann gab es die erste Strafzeit, nachdem Dennis Thielsch unfair am Einschuss gehindert wurde. Das Weidener Powerplay blieb aber erfolglos.
Die Blue Devils bemühten sich im Schlussabschnitt um den Ausgleich, so richtig Gefahr konnten sie aber nur selten heraufbeschwören. Die Indians standen defensiv gut und zerstörten das meist ideenlose Anrennen frühzeitig. Dennoch fiel in der 54. Minute der Ausgleich, als Tomas Rubes den Puck aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Danach hatten beide Teams Möglichkeiten zur Entscheidung, doch es blieb beim 2:2 nach der regulären Spielzeit.
In der "Overtime" wurden Erinnerungen an das zweite Achtelfinal-Spiel zwischen den Hannover Indians und dem Deggendorfer SC wach. Damals sorgte Indians-Kapitän Pohanka in der vierten Verlängerung (128. Minute) für die Entscheidung. So lange dauerte es am Freitag am Pferdeturm nicht. Obwohl die Blue Devils in der kompletten Zusatzzeit klare Vorteile hatten, versetzte Andrej Strakhov den Weidenern in der 95. Minute den "Sudden death".
Hannover Indians: Böttcher Miserotti - Strakhov, Möller, Turnwald, Aichinger, Hertel - Gibbons, Bowles, Bacek, Robin Palka, Kiss, Schubert, Christmann, Selivanov, Thalmeier
Blue Devils Weiden: Hübl - Müller, Ostwald, Schusser, Herbst, Brown, Schreyer, Feder - Siller, Rubes, Thielsch, Luknowsky, Homjakovs, Dennis Palka, Hartl, Schmidt, Heatley, Hermer
Tore: 1:0 (1.) Bacek, 1:1 (25.) Thielsch (Siller, Rubes), 2:1 (31.) Christmann (Thalmeier), 2:2 (54.) Rubes (Brown), 3:2 (95.) Strakhov (Bacek, Bowles) - Schiedsrichter: Hoppe und Lenhart - Zuschauer: 4210 - Strafminuten: Hannover 2, Weiden 0
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