Nach einem längeren Zeitraum ohne Verletzung oder Krankheit hat es Marlene Gomez-Göggel nun doch erwischt. Seit knapp zwei Wochen schlägt sich die ProfiTriathletin mit einer fiesen Magenschleimhautentzündung herum. "Ich kann zwar leicht trainieren, aber für einen harten Wettkampf reicht es nicht", sagt die 29-Jährige sichtlich enttäuscht. Dass ausgerechnet jetzt ihr Körper streikt, sei "schade und blöd". Ihre Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften musste sie deshalb schweren Herzens absagen. "Das hätte keinen Sinn gemacht", meint die Oberpfälzerin. "Die Gesundheit geht vor. Lieber kuriere ich mich jetzt aus und konzentriere mich dann auf die folgenden Wettbewerbe, bevor sich das Ganze noch verschlimmert."
Eingefangen hat sich Gomez-Göggel den Infekt wahrscheinlich bei der World Triathlon Champion Series (WTCS) im englischen Leeds. Die Wahl-Ulmerin vermutet, dass sie beim Schwimmen verunreinigtes Wasser aufgenommen und ihr Körper sofort darauf reagiert hat. "Ich habe mich vor dem Start noch gut gefühlt. Beim Radfahren ging es dann mit den Magenproblemen los." Die Folge: Gomez-Göggel stieg vorzeitig aus, was ihr zuletzt so nicht mehr widerfahren war. "Es war nach längerer Zeit das erste Mal, dass ich ein Rennen nicht finishen konnte. Das war für mich natürlich sehr ärgerlich."
In Japan am Start
Dabei hatte sich die Triathlon-Saison für die Nationalkader-Athletin vielversprechend angelassen. Bei der WTCS im japanischen Yokohama verfehlte Gomez-Göggel mit Rang 13 nur knapp eine Top-Ten-Platzierung. Und auch in der Bundesliga lief es prächtig. Beim Auftaktwettkampf in Kraichgau trug sie mit Platz vier dazu bei, dass ihre Mannschaft, der OSC Potsdam, den Wettkampf gewann. "Ich habe mich sehr gut in Form gefühlt, alles lief nach Plan", sagt sie. "Jetzt muss ich schauen, dass ich schnell wieder dieses Level erreiche."
Wichtige Rennen gibt es im Triathlon-Kalender 2022 noch zur Genüge. Gomez-Göggel hofft, bereits wieder beim Hamburg Wasser World Triathlon am 9./10. Juli an den Start gehen zu können. Danach erfolgt seitens der Deutschen Triathlon Union die Nominierung für die Europameisterschaft Mitte August in München. "Das wäre mein Saisonhöhepunkt", sagt Gomez-Göggel. Da sie bei der für die Qualifikation wichtigen "Deutschen" zwangsbedingt fehlt, hofft sie bei der Vergabe der fünf deutschen EM-Startplätze auf die Weltrangliste. "Auch die zählt für die Quali. Zur Zeit sieht es gut aus, dass ich es schaffe."
Zweite Saisonhälfte wichtig
Sollte es mit dem Start bei der Heim-EM nicht klappen, setzt die gebürtige Weidenerin auf die zweite Saisonhälfte. "Es gibt noch zum Beispiel noch wichtige WTCS-Rennen auf Sardinien, den Bermudas oder Abu Dhabi. Da kann ich mich auch zeigen." Und auch einen Wettkampf in der Heimat hat sie fest auf der Rechnung: "Beim Nofi-Lauf im September bin ich mit dabei."
Die nationalen Titelkämpfe am Samstag in Berlin wird Gomez-Göggel natürlich aus der Ferne verfolgen. Das Podium, so glaubt sie, wäre "auch heuer für mich realistisch gewesen." Als Siegerin legt sie sich bereits jetzt auf eine Teamkameradin aus Potsdam fest: "Laura Lindemann gewinnt. Alles andere wäre eine Riesenüberraschung."
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