Eine richtige Abfuhr gab es am Freitagabend im zweiten Testspiel für die Blue Devils Weiden: Gegen die Lausitzer Füchse aus der DEL2 setzte es in der heimischen Hans-Schröpf-Arena eine herbe 1:8 (0:1, 0:4, 1:3)-Niederlage. Dabei war vor allem ein Drittel für die Deutlichkeit des Endresultats entscheidend: In den zweiten 20 Minuten ließen die Gäste den Blue Devils nicht den Hauch einer Chance und überrollten die Hausherren mit gleich vier Gegentreffern.
Dieser Klassenunterschied war im ersten und zeitweise auch im dritten Drittel dagegen nicht zu sehen, da zeigten die Weidener, dass sie durchaus mithalten können. Auch wenn es das Ergebnis nicht erahnen lässt, verzeichneten die Blue Devils mehr Schüsse aufs Tor (33:28). Die Gäste aus Weißwasser präsentierten sich vor erneut über 1000 Zuschauern aber vor dem Tor von Jaroslav Hübl viel kaltschnäuziger und verwerteten ihre Chancen eiskalt. Den Blue Devils war eine harte Trainingswoche anzumerken, es fehlte über weite Teile der Partie an Spritzigkeit, was zu diesem Stand der Vorbereitung aber wenig verwunderlich ist.
Zu leichte Gegentore
"Diese Niederlage ist kein Beinbruch, auch wenn uns so eine Partie schon noch einmal vor Augen führt, woran wir noch zu arbeiten haben. Einige Gegentore fallen mir zu leicht, das hat auch nicht immer etwas mit Spritzigkeit zu tun", sagte Devils-Trainer Sebastian Buchwieser, der vor allem die fehlende Qualität im Abschluss bemängelte. "Wir sind gut gestartet, haben aber kein Tor gemacht." Vor dem letzten Drittel hatten sich die Weidener vorgenommen, zumindest die letzten 20 Minuten für sich zu entscheiden. "Das ist bei einem 0:5-Rückstand nicht so leicht, das sind wir nicht gewohnt, das wollen wir auch so schnell nicht mehr erleben", sagte Buchwieser, den die drei "einfachen Gegentore" in der Schlussphase dann doch "etwas ärgerten".
Im ersten Drittel sahen die Zuschauer ein munteres Testspiel zweier gleichstarker Mannschaften. Ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen. Vielmehr verzeichnete der, zumindest auf dem Papier, Underdog aus der Oberpfalz ein klares Chancenplus. Immer wieder kam die Buchwieser-Truppe zum Abschluss, sei es von der blauen Linie oder nach schönen Kombinationen, 15:8 lautete das Schussverhältnis in den ersten 20 Minuten zugunsten der Blue Devils. Allerdings waren die Gäste aus Weißwasser, die bereits ihr drittes Testspiel absolvierten, auf der Hut, und auch Schlussmann Nikita Quapp parierte mehrmals sehenswert. Nach vorne ließ der Zweitligist ein Mal sein Können aufblitzen. Nach neun Minuten veredelte der Finne Roope Mäkitalo eine wunderschöne Passstafette zum Führungstreffer für die Gäste.
Tyler Ward verletzt raus
Ein völlig verändertes Bild bot sich im Mitteldrittel: Die Lausitzer Füchse überrollten die Blue Devils förmlich und schenkten den Hausherren gleich vier weitere Gegentreffer ein. Vor dem Tor zeigten sich die Gäste abgezockt und eiskalt. Coughler (25.), Valentin (28.), Scheidl (36.) und Dove-McFalls (40.) trafen aus allen Lagen gegen nun überfordert wirkende Weidener. Die harten Trainingseinheiten der letzten Tage machten sich deutlich bemerkbar, in puncto Laufstärke und Spritzigkeit hatten die Gastgeber so gut wie nichts mehr entgegenzusetzen. Nach vorne kreierten die Blue Devils keine Chancen mehr, aussichtsreiche Möglichkeiten wurden durch ungenaue Zuspiele zunichtegemacht.
Zum deutlichen Rückstand kamen zu Beginn des dritten Drittels noch personelle Sorgen. Neuzugang Tyler Ward kam nicht mehr zurück aufs Eis, nachdem er zuvor in die Kabine gehumpelt war. Eine Diagnose zu einer möglichen Verletzung des Kanadiers lag zunächst nicht im Detail vor. "Es ist eine leichte Verletzung, ich hoffe, dass er schon am Sonntag in Bad Nauheim wieder dabei sein kann", gab Buchwieser nach der Partie zumindest vorsichtig Entwarnung. Sollte der neue Stürmer am Sonntag auflaufen können, wird Kapitän Dennis Thielsch eine Pause erhalten. Gegen Weißwasser war Luca Gläser aus dem Team rotiert.
Immerhin schüttelten sich die Blue Devils nach den heftigen zweiten 20 Minuten im Schlussabschnitt wieder und hatten auf dem Eis wieder ein Wörtchen mitzureden. Nardo Nagtzaam war es, der immerhin noch den Ehrentreffer erzielen konnte. In den letzten Minuten zogen die Gäste das Tempo aber noch einmal an und schossen gegen nun wehrlose Blue Devils einen noch deutlicheren Sieg heraus.
Blue Devils Weiden - Lausitzer Füchse 1:8 (0:1, 0:4, 1:3)
- Weiden: Hübl - Davis, Schmidbauer, Kolb, Müller, Ribnitzky, Schusser, Schmidt, Maus - Ward, Rubes, Hechtl, Elsner, Filin, Schlenker, Hlozek, Nagtzaam, Thielsch, Samanski, Voit, Bruch
- Lausitz: Quapp - Zauner, Wäser, Ruopp, Blumenschein, Bohac, Ritter, Braun - Scheidl, Dove-McFalls, Anders, Järveläinen, Mäkitalo, Coughler, Kiefersauer, Valentin, van der Ven, Fleischmann, Valasek, Ziesche
- Tore: 0:1 (9.) Mäkitalo (Ritter), 0:2 (25.) Coughler (Ruopp, Järveläinen), 0:3 (28.) Valentin, 0:4 (36.) Scheidl (Dove-McFalls, Anders), 0:5 (40.) Dove-McFalls (Anders), 1:5 (46.) Nagtzaam (Thielsch), 1:6 (49.) Scheidl (Dove-McFalls), 1:7 (58.) Kiefersauer (Valentin), 1:8 (60.) Bohac (Valasek) - SR: Votler, Preiß - Zuschauer: 1028 - Strafen: Weiden 10, Lausitz 10
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