Vor zwei, drei Wochen wäre es vielleicht etwas einfacher gewesen, denn da steckte der Deggendorfer SC (1./38 Punkte) nach nur einem Sieg in sechs Partien in einem Tief. Inzwischen hat der Spitzenreiter der Oberliga Süd wieder in die Spur gefunden und die letzten vier Spiele gewonnen. Ken Latta, der Trainer der Blue Devils (9./24), weiß, dass sein Team am Freitag ab 20 Uhr beim DEL2-Absteiger vor einer Herkules-Aufgabe steht. "Deggendorf hat eine gute Mannschaft, besser als letztes Jahr in der DEL2." Schwer einzuschätzen ist momentan der zweite Gegner am Wochenende. Der SC Riessersee (8./24), der am Sonntag um 18.30 Uhr in Weiden gastiert, hat zuletzt vier Mal in Folge verloren.
Philipp Siller ist fit
Nach den Niederlagen gegen Füssen (1:4) und in Lindau (2:4) stehen die Blue Devils unter Druck, denn bei weiteren Einbußen droht im schlimmsten Fall das Abrutschen auf Rang elf. Dass voraussichtlich nur vier Verteidiger einsatzfähig sind, macht die Aufgaben nicht leichter. "Ja, wir haben Probleme in der Abwehr", sagte Latta vor dem Abschlusstraining am Donnerstagabend. Mirko Schreyer und Barry Noe waren die ganze Woche krank, Valentin Bäumler mit der Bundeswehr unterwegs. Noe wollte es am Donnerstag probieren, sein Einsatz ist aber sehr fraglich. Die anderen beiden fallen sicher aus. "Ich bin dabei", sagte dagegen Stürmer Philipp Siller, der am vergangenen Sonntag in Lindau mit dem Kopf gegen die Bande geprallt war und zur Untersuchung ins Krankenhaus musste. "Das hat im ersten Moment wohl schlimmer ausgesehen", gab der 22-Jährige Entwarnung.
Sorgen bereitet Latta aber nicht nur die wohl auf vier Verteidiger reduzierte Abwehr. Mit nur 54 erzielten Toren haben die Blue Devils die zweitschlechteste Trefferausbeute. "Unsere Offensivarbeit ist nicht die beste. In Lindau zum Beispiel hatten wir 45 Torschüsse, trafen aber nur zwei Mal. Bei der Chancenverwertung fehlt oft die Konzentration", sieht der Coach einen Grund. Ein anderer sind für Latta immer noch die Nachwirkungen der Verletzung von Tomas Rubes im Heimspiel gegen Lindau Mitte Oktober. "Seitdem läuft auch unser Powerplay nicht mehr gut."
Deggendorf hat trotz des längeren Fehlens von Topscorer Thomas Greilinger (Handbruch) die Talsohle durchschritten. Trainer Dave Allison steht ein Team zur Verfügung, das solche Ausfälle kompensieren kann. Auch Verteidiger Andreas Gawlik wird weiter fehlen.
Zwei Neue beim SC Riessersee
Der SC Riessersee hatte zuletzt Personalprobleme und ging vier Mal als Verlierer vom Eis. Inzwischen wurde der 36-jährige Verteidiger Stephan Wilhelm, der seine Profi-Karriere 2018 beendet hatte, vom Bezirksligisten EV Mittenwald zurückgeholt und Abwehrspieler Simon Mayr vom ESV Kaufbeuren zunächst bis zum 12. Januar 2020 ausgeliehen. Der kanadische Stürmer Calder Brooks verließ dagegen den SCR auf eigenen Wunsch und wechselt in die erste französische Liga.
Aufgebot Blue Devils: Filimonow, Neffin - Herbst, Schusser, Klein, Noe (?), Poldruhak - Siller, Rubes, Heinisch, Geisberger, Clayton, Habermann, Pronath, Kirchberger, Piehler, Wolf, Maschke
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