Nach zwei Spieltagen wäre es zu voreilig, von einem Spitzenspiel zu sprechen. Dennoch: Am Sonntagabend um 18 Uhr treffen in der Weidener Realschulhalle mit der HSG Weiden und dem HV Oberviechtach die beiden einzigen noch verlustpunktfreien Mannschaften der Handball-BOL der Frauen aufeinander.
Dabei könnten die Vorzeichen gar nicht unterschiedlicher sein: Während Oberviechtach als Vize-Meister der Vorsaison Aufstiegsambitionen hegt, geht es für den Aufsteiger aus Weiden trotz des gelungenen Saisonauftakts primär um den Klassenerhalt. Daran hat sich laut HSG-Trainer Niklas Deml auch nichts geändert: „Die Siege zum Start sind uns nicht zu Kopf gestiegen. Wir wissen sehr genau, dass die Tabelle nach zwei Spieltagen überhaupt nichts aussagt und dass mit dem HV Oberviechtach ein Gegner antritt, der seit Jahren zu den etablierten und besten Teams der BOL gehört. Wir sind in diesem Spiel der klare Außenseiter.“
Kampflos aufgeben will man die Punkte gegen den HV aber nicht. „Wir können jeden Gegner ärgern, insbesondere in eigener Halle“, so Deml. Personell kann der HSG-Coach dabei aus dem Vollen schöpfen. Bis auf die Langzeitverletzten steht dem Übungsleiter der komplette Kader zur Verfügung. "Wenn wir unsere Fehler im Angriff minimieren und Oberviechtach nicht ins Laufen kommen lassen, können wir sie in den Positionsangriff zwingen. Und dann haben wir eine kleine Chance“, meint HSG-Mannschaftsverantwortliche Clara Richthammer.
Für die HSG-Herren könnte die Aufgabe kaum schwerer in der jetzigen Situation sein. Mit dem TV 1861 Erlangen-Bruck 2 kommt der aktuelle Tabellenführer und einer der Aufstiegsaspiranten nach Weiden. Nach der deftigen Niederlage letzte Woche gab es zwar keine neuen verletzen Spieler, dafür schlägt jetzt die Grippe zu. „Ich habe schon gar keine Lust mehr, an mein Handy zu gehen“, sagt Trainer Philipp Kaufmann in Hinblick auf die Krankmeldungen. Die erhofften Rückkehrer Hafner, Neulinger, Wiesner und Flierl sind nicht spielfähig und jetzt gesellen sich noch Aurnhammer und Marterer mit Erkältung und Zehnder (Wahlhelfer) dazu. Einzig Jonas Baunoch kehrt zurück.
Eine solche Misere, wie sie die HSG Weiden derzeit erlebt, ist selten, zu Gute kommt dem Team jetzt, dass in der Vorbereitung in der Regel mit über 20 Spielern trainiert wurde, die jetzt vermehrt Einsatzzeiten bekommen werden, um die wenigen Stammkräfte zu entlasten. „Aufgeben gibt es nicht: Die Spieler, die auf der Platte stehen, haben alle den Anspruch auf einen Platz in der ersten Sieben und die Chance, sich vor eigenem Publikum zu präsentieren. Ich erwarte die Einstellung dazu“, gibt Kaufmann Ausreden keinen Platz. Anwurf ist um 16 Uhr.
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