Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss: Mit einem glanzlosen, aber hochverdienten 3:0 (2:0, 0:0, 1:0)-Heimsieg gegen die TecArt Black Dragons aus Erfurt haben die Blue Devils Weiden den ersten Schritt in Richtung Play-off-Viertelfinale gemacht. Die beiden vorentscheidenden Treffer fielen bereits in den ersten zehn Minuten der Partie durch Edgars Homjakovs und Chad Bassen. Danach dauerte es bis in die Schlussminute, ehe erneut Bassen den Endstand besorgte. Vor 1259 Zuschauern in der Hans-Schröpf-Arena waren die Devils gegen kampfstarke und nicklig agierende Thüringer stets Herr der Lage und verpassten einen noch deutlicheren Erfolg.
"Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen unangenehmen Gegner, ein typischer Play-off-Fight", sagte Devils-Trainer Sebastian Buchwieser. "Im zweiten Drittel hätten die Gäste durchaus noch einmal rankommen können, doch da uns wieder einmal ein starker Jaro Hübl im Spiel gehalten."
Schon vor dem ersten Play-off-Bully dieser Saison wurde in der Hans-Schröpf-Arena gejubelt: Devils-Kapitän Chad Bassen erhielt den Pokal für den Meistertitel in der Oberliga Süd überreicht. Danach aber wurde es ernst auf dem Eis, bis zum ersten Torjubel dauerte es aber nicht einmal drei Minuten. Edgars Homjakovs brachte die Hausherren frühzeitig in Führung und auf Kurs. Sollte so etwas wie Play-off-Nervosität bei den Devils vorhanden gewesen sein, war davon vom ersten Bully weg nichts zu spüren.
Zielstrebig und voller Tatendrang drängten sie auf eine frühe Entscheidung. Wenn es etwas zu bemängeln gab, dann die zu vielen Strafzeiten, die gegen schwache Dragons aus Erfurt ein deutlicheres Resultat verhinderten. Doch ausgerechnet in Unterzahl, einer Weidener Spezialität, legte Top-Scorer Chad Bassen mit dem 2:0 (10.) nach einem Alleingang nach. Zum Ende des ersten Drittels ließen die Devils sogar noch eine doppelte Überzahl ungenutzt, wurden ihrer Favoritenrolle aber in vollem Maße gerecht.
Im zweiten Durchgang waren die Blue Devils nicht mehr so klar überlegen, die Gäste legten ihrerseits jegliche Scheu ab und versuchten vehement, den Anschlusstreffer zu erzielen. Chancen waren durchaus vorhanden, doch die Klasse eines Jaroslav Hübl im Weidener Kasten dürfte sich nun auch bis nach Thüringen rumgesprochen haben. Der Devils-Ruhepol hielt alles, was auf seinen Kasten kam, und erntete dafür immer wieder "Hübl, Hübl"-Rufe von den Rängen. Auf der Gegenseite hatten auch Bassen, Philipp Siller oder Elia Ostwald das 3:0 auf dem Schläger, doch vor dem Erfurter Kasten fehlte diesmal die letzte Konsequenz.
In den finalen 20 Minuten zogen die Devils das Tempo wieder an und waren das klar tonangebende Team. Einziges Manko: Trotz bester Chancen wollte zunächst kein weiterer Treffer mehr fallen. Erst als die Erfurter den Goalie vom Eis nahmen, traf erneut Chad Bassen zum 3:0-Endstand ins leere Gäste-Gehäuse. Weiter geht's in der Best-of-5-Serie am Sonntag in Erfurt (Beginn 16 Uhr). Legen die Devils in Thüringen nach, könnte bereits am Dienstag, dann wieder in Weiden, der Play-off-Viertelfinal-Einzug perfekt gemacht werden.
Statistik
Blue Devils: Hübl – Ostwald, Müller, Herbst, Schusser, Schreyer, Lucchini – Heinisch, Homjakovs, Piskor, Palka, Schmidt, Siller, Bassen, Thielsch, Luknowsky, Heatley, Hermer – SR: Harrer, Lajoie – Zuschauer: 1259 – Tore: 1:0 (3.) Homjakovs (Müller, Ostwald), 2:0 (10.) Bassen, 3:0 (60.) Bassen (Ostwald, Luknowsky) – Strafen: Weiden 10, Erfurt 8
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