Es war die traurige Fußballmeldung in der Weihnachtszeit: Mit Alfred Kromp ist am 25. Dezember eine Torwart-Legende verstorben, die in den 1970er und 1980er Jahre das Trikot gleich beider großer Traditionsvereine der Region getragen hat. Kromp verstarb am Tag seines 69. Geburtstages nach längerer schwerer Krankheit. Als Schlussmann des FC Amberg und der SpVgg Weiden durfte Kromp noch Zeiten erleben, in denen beide Vereine in Bayern zu den „Großen“ des Amateurfußballs gehörten.
Als im Jahre 1964 in Hütten eine Schülermannschaft gegründet wurde, suchte man bei der Concordia nach einem Torwart und wurde beim damals 10-jährigen Alfred fündig. Obwohl sein Vater dagegen war und er anfangs den Ball „noch nicht so richtig“ fangen konnte, er hatte Talent und blieb in der „Kiste“. Später wurden höherklassige Nachbarvereine auf ihn aufmerksam, so wechselte er mit 15 zum TuS Grafenwöhr, der in der Jugend-Bezirksliga spielte. Mit 17 spielte er schon in der „Ersten“, bevor ihn der TSV Pressath (Landesliga) holte. Nächste Station auf der Karriereleiter war dann der FC Amberg, damals unter anderem mit Peter Meßmann und Lutz Ernemann.
In der Nachbarstadt Weiden – wo Kromp in der Stadtverwaltung arbeitete – beobachtete man seine Entwicklung ganz genau. Als der Aufstieg in die Landesliga gelang, holte ihn die SpVgg 1980 schließlich ans Wasserwerk. Später spielte er mit der SpVgg auch in der Bayernliga. Dabei blieben ihm besonders Siege gegen 1860 München in Erinnerung. Nach Rückenproblemen und Bandscheibenoperationen beendete er seine Karriere. Als sein langjähriger Freund Reinhold Schlecht 1997 als Trainer der SpVgg einen Torwarttrainer suchte, fiel seine Wahl auf seinen Freund Kromp. Schlecht wurde dann 2006 Sportlicher Leiter bei der SpVgg und suchte auch einen Betreuer für die erste Mannschaft. „Ich habe kurz angefragt und Alfred war sofort dabei“, erinnert sich Schlecht, der auch von der Einstellung Kromps begeistert war. „Er war der Erste in der Früh, der kam, und abends der Letzte, der ging. Der Verein und ich konnten uns jederzeit zu hundert Prozent auf ihn verlassen.“
In den vergangenen Jahren ging es Kromp gesundheitlich immer schlechter. Am ersten Weihnachtsfeiertag hörte sein Herz auf zu schlagen.
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