Jürgen Klopp ist so einer. Sagt in der Öffentlichkeit, dass er gar nicht so besonders sei, dass er ein gewöhnlicher Trainer sei, "the normal one" halt. Auch in der Hochphase seiner Dortmunder Zeit hielt Klopp meist dann die Klappe, wenn es um das M-Wort ging, das Thema Meisterschaft. Die Bayern seien der große Favorit, seine Dortmunder dagegen nur der krasse Außenseiter. Naja, wir wissen alle, wie es ausging. Die große Kunst des Understatements – Klopp ist ein Meister darin.
Ich weiß jetzt nicht, wie sich Niko Becker in Rosenberg vorgestellt hat, aber vielleicht ja auch als "a normaler Typ". Der Rosenberger Spielertrainer, der in den vergangenen sechs Jahren rund 100 Tore in der Bayernliga geschossen hat, ist in dieser Hinsicht nämlich auch kein Mann der übergroßen Worte.
Vor dem Spiel seiner Mannschaft, immerhin Dritter und Geheimfavorit der Kreisliga Süd, gegen die Sportfreunde Ursulapoppenricht, Zweiter und Topfavorit der Liga, stapelte der TuS-Trainer tief. "Spitzenspiel würde ich unser Duell nicht nennen", sagte Becker im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. "Da muss man uns schon noch etwas rausnehmen." Der Gegner sei schon der ganz klare Favorit in diesem Spiel. Immerhin, das sagte er dann trotzdem, traue er seinem Team schon einen Punkt zu.
Rosenberg holte dann wirklich einen Punkt – aber doch anders als vielleicht gedacht. Der TuS führte, trotz Unterzahl, bis tief in die Nachspielzeit mit 3:2. In der 98. Minute kassierte er dann doch noch den Ausgleich. Obwohl das Ergebnis wohl gerecht war, waren die Rosenberger am Ende bestimmt auch enttäuscht, dass es doch nicht geklappt hat mit dem Sieg. Mit dem Sieg in dem Spitzenspiel, das gar nicht mal so schlecht gewesen sein soll. Man will ja nicht übertreiben, mit der Bewertung.
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