Jude Bellingham von Real Madrid ist so einer. Einer dieser Spieler, die sich Löcher in die Stutzen schneiden, damit die Wadenmuskulatur besser durchblutet wird. Auf den Fußballplätzen in der Oberpfalz hat man das schon lange gesehen – weil die Stutzen halt kaputt sind und trotzdem noch gebraucht werden. Mittlerweile schneidet aber auch so mancher Kreisligakicker absichtlich Löcher rein. Wie die Profis.
Deren Ticks und Lifehacks spült es ja immer, mit ein bisschen Verzögerung, von den Stadien auf die Amateurplätze. Der eingesprungene Elfmeter gehört da auch dazu. Groß gemacht haben den Jorginho, Lewandowski und Bruno Fernandes. Die laufen trippelnd an, dann kurz vorm Schuss ein kleiner Hüpfer, als würden sie über einen unsichtbaren Stock springen. Der Torwart entscheidet sich dann zu früh für eine Ecke, und der Schütze braucht nur noch ins andere Eck schießen.
Das hat nun auch ein Stürmer der DJK Ebnath getan, im Spiel gegen den SVSW Kemnath in der Kreisklasse West Amberg/Weiden. Es stand bereits 3:0 für sein Team, als der Stürmer anlief, ein kleiner Hüpfer, und dann in die leere Ecke einschoss. Das Tor zählte aber nicht – der Schiri pfiff Freistoß für Kemnath. Wegen „Unsportlichkeit“. So erzählt es Kollege Schecklmann, der Co-Trainer bei Kemnath ist.
Das führt zu einigen Fragen, vor allem für solche wie uns, die das Regelwerk nicht auswendig kennen. Ist das regeltechnisch möglich? Zählt das nun als verschossener Elfmeter? Zählt es als gehaltener Elfmeter? Was sagt eigentlich Manuel Gräfe dazu? Und: Gab es den Elfmeter dann offiziell überhaupt? Im BFV-Spielberichtsbogen liest man davon jedenfalls nichts.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.