Nach dem 3:2-Auswärtssieg am Freitag wollten die Blue Devils am Sonntag in der Hans-Schröpf-Arena nachlegen und in der "Best-of-5"-Serie gegen die Hannover Scorpions mit 2:0 in Führung gehen. Es sah zunächst auch gut aus, doch im zweiten Anschnitt hielten sich die Weidener nicht an die taktische Marschroute, spielten zu offensiv und vernachlässigten die Defensivarbeit. Der Vizemeister der Oberliga Nord nutzte diese Schwächephase zu drei Toren. Am Ende zogen die Blue Devils völlig unnötig mit 4:5 (2:1, 0:3, 2:1) den Kürzeren.
Im Gegensatz zum Freitag, als die Weidener die gesamten 60 Minuten mit einer sehr disziplinierten Defensivleistung überzeugten, wollten sie im zweiten Drittel mit dem Gegner mitspielen und rannten ins Verderben. "50 Minuten haben wir gut verteidigt, 10 Minuten gar nicht. Da waren wir zu offensiv und haben drei Gegentore kassiert", kritisierte Ken Latta, der aber ausdrücklich nur "ein paar Spieler" damit meinte. Der Weidener Coach gab sich aber sofort wieder kämpferisch: "Jetzt steht es 1:1 in der Serie. Dann gewinnen wir eben am Dienstag und machen am Freitag zu Hause alles klar."
Beide Teams lieferten sich vor über 2100 Zuschauern einen packenden, aber fairen Play-off-Fight. Die Blue Devils erwischten den besseren Start und gingen durch Marco Habermann in Führung (5. Minute). Nach einem Scheibenverlust in der Angriffszone starteten die Scorpions einen 3-auf-2-Konter, den Marian Dejdar zum Ausgleich abschloss (11.). Doch die Blue Devils blieben am Drücker und nutzten ihr zweites Powerplay nach einer tollen Kombination durch Martin Heinisch zum 2:1 (16.). Danach lag sogar zwei, drei Mal der dritte Treffer in der Luft.
Defensive vernachlässigt
Nach Wiederbeginn drückten die Gäste aufs Tempo. Die Devils machten den Fehler, dass sie mitspielen wollten und vernachlässigten dadurch die Defensivarbeit. Wenige Sekunden nach einer Großchance von Marcel Waldowsky markierte der Ex-Weidener Patrick Schmid das 2:2 (24.). Zwei Minuten später schoss Chad Niddery die Niedersachsen in Führung (26.). In zwei Überzahlspielen boten sich genug Chancen zum Ausgleich, doch auch das nächste Tor fiel auf der Gegenseite: Torschütze war Sean-Alexander Fischer (36.).
Die Blue Devils kämpften trotz des 2:4-Rückstandes unverdrossen weiter und profitierten dann auch von Fehlern der Gäste. Zwei davon nutzte Tomas Rubes (42. und 49.) und glich zum 4:4 aus. Die Freude währte aber nicht lange, denn exakt 60 Sekunden nach dem Ausgleich legten die Scorpions wieder vor. Christoph Koziol, ein weiterer Ex-Weidener, nutzte eine Unachtsamkeit in der Devils-Abwehr zur erneuten Gästeführung (50.). In der verbleibenden Zeit brachte alles Anrennen nichts mehr, die Hannoveraner brachten den Vorsprung clever über die Zeit.
Match drei am Dienstag
Weiter geht die Serie mit Match drei am Dienstag um 20 Uhr in Mellendorf. Das zweite Heimspiel bestreiten die Blue Devils am Freitag (20 Uhr). Sollte es dann nach Siegen 2:2 stehen, fällt die Entscheidung über den Einzug ins Viertelfinale am Sonntag um 18 Uhr in Mellendorf.
Blue Devils Weiden - Hannover Scorpions 4:5 (2:1, 0:3, 2:1)
Blue Devils Weiden: Filimonow – Herbst, Noe, Schusser, Willaschek, Schreyer, Deichstetter, Voigt, Bäumler – Waldowsky, Abercrombie, Geisberger, Siller, Rubes, Heinisch, Habermann, Kirchberger, Pronath, Lehner, Hintermeier, Wolf
Hannover Scorpions: Mathis – Fischer, Thomson, Lehmann, Martin, Schnell, Pantic, Weist – Niddery, Dejdar, Wilkins, Bombis, Garten, Schmid, Arnold, Koziol, Blank, Janisch, Marek, Ringe
Tore: 1:0 (5.) Habermann (Kirchberger, Pronath), 1:1 (11.) Dejdar (Niddery, Wilkins), 2:1 (16.) Heinisch (Rubes, Geisberger), 2:2 (24.) Schmid (Bombis, Garten), 2:3 (26.) Niddery (Dejdar), 2:4 (36.) Fischer (Dejdar, Wilkins), 3:4 (42.) Rubes (Heinisch), 4:4 (49.) Rubes (Heinisch), 4:5 (50.) Koziol (Blank)
Schiedsrichter: Noeller – Zuschauer: 2110 – Strafminuten: Weiden 2, Hannover 10













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