Den Terminplan in der Eishockey-Oberliga-Süd bestimmt inzwischen das Coronavirus. Eigentlich hätten die Blue Devils am Sonntag in Lindau und die Selber Wölfe in Peiting gespielt. Da jedoch beide Partien abgesetzt wurden, einigten sich die Nachbarrivalen kurzfristig darauf, das am 27. November geplante Derby schon am Sonntag auszutragen. Die Weidener mussten nach der 2:4 (1:0, 0:2, 1:2)-Niederlage die Heimreise ohne Punkte antreten.
In der Pressekonferenz waren sich beide Trainer hinsichtlich der entscheidenden Phase einig. "Die ersten zehn Minuten im zweiten Drittel haben wir etwas geschlafen", sagte Devils-Coach Ken Latta. Das nutzten die Wölfe aus und drehten mit zwei Treffern das Spiel. "Diese zwei schnellen Tore waren der Knackpunkt, das hat uns viel Schwung gegeben", meinte der Selber Trainer Herbert Hohenberger, der noch sagte, dass es schwierig sei, die Mannschaft kurzfristig auf einen neuen Gegner einzustellen: "Das ist eine mentale Sache, aber da muss jeder durch."
Latta wollte seiner erneut nicht kompletten Mannschaft - es fehlten nach wie vor Martin Heinisch, Barry Noe, Dominik Müller und Filip Hadamczik - aber keinen Vorwurf machen. "Der Trainingsrückstand ist deutlich zu sehen, zudem ist die Spielbelastung derzeit etwas viel", meinte Latta. "Uns hat das Virus getroffen wie ein Waldbrand. Das wünsche ich niemandem."
Die Blue Devils erwischten einen Traumstart und gingen schon in der 3. Minute durch Marco Pronath in Führung. Weiden stand im weiteren Verlauf des ersten Drittels gut in der Defensive. Die größten Selber Möglichkeiten waren zwei Alleingänge von Nick Miglio und Brad Snetsinger. Zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte Nick Latta das 2:0 auf dem Schläger. Dann schlugen die Wölfe innerhalb von 44 Sekunden durch Robert Hechtl (25.) und Miglio (26.) zwei Mal zu. Nach der Führung wurde Selb stärker. Dennoch hätten die Oberpfälzer ausgleichen können, doch Edgars Homjakovs traf nur den Pfosten. Im Schlussdrittel erhöhte Sam Verelst (47. und 53./Überzahl) auf 4:1. Dazwischen scheiterte Miglio (51.) mit einem Penalty an Devils-Goalie Philip Lehr. Die Weidener gaben nicht auf, es reichte aber nur noch zum 2:4 durch Nick Latta (56./Überzahl).
Am Dienstag (Beginn 20 Uhr) steht für die Blue Devils das Heimspiel gegen den Höchstadter EC auf dem Spielplan. Ob das Match stattfindet, ist aber nicht sicher, weil die Franken auf Corona-Testergebnisse warten. Die Entscheidung fällt am Montag. Eventuell gibt es ja wieder kurzfristig einen Ersatzgegner.
Selber Wölfe - Blue Devils Weiden 4:2 (0:1, 2:0, 2:1)
Selber Wölfe: Weidekamp – Slavetinsky, Linden, Silbermann, Ondruschka, Böhringer, Otte, Gimmel – Snetsinger, Möchel, Verelst, Deeg, Gare, Miglio, Geisberger, Hammerbauer, Schiener, Hechtl, Zimmermann, Klughardt
Blue Devils Weiden: Lehr – Schusser, Herbst, Klein, Jakob, Schreyer, Enk – Palka, Rubes, Schmidt, Nick Latta, Homjakovs, Louis Latta, Pronath, Kirchberger, Habermann, Siller, Arlt, Maschke
Tore: 0:1 (3.) Pronath (Kirchberger, Habermann), 1:1 (25.) Hechtl (Zimmermann, Klughardt), 2:1 (26.) Miglio (Ondruschka), 3:1 (47.) Verelst (Möchel, Snetsinger), 4:1 (53.) Verelst (Slavetinsky, Snetsinger), 4:2 (56.) Nick Latta (Rubes) – Schiedsrichter: Bauer – Strafminuten: Selb 10, Weiden 10
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