Die erste Halbzeit noch passabel, nach dem Wechsel dann miserabel: Was die SpVgg SV Weiden gegen Bad Abbach zeigte, war ein Spiegelbild der 90 Minuten bei der 2:5-Pleite zuletzt in Ettmannsdorf. Mit dem Unterschied, dass es diesmal der Gegner versäumte, den Leistungseinbruch der Schwarz-Blauen nach dem Seitenwechsel rigoros zu bestrafen. Einschussmöglichkeiten boten sich den als viertbeste Auswärtsmannschaft der Landesliga Mitte angereisten Bad Abbachern in Hälfte zwei in Hülle und Fülle. Am Ende mussten sich die Weidener Spieler bei Torwart Matthias Götz bedanken, dass sie als Sieger vom Platz gehen und damit vorerst Tabellenplatz drei zurückerobern durften.
"Wir haben in der zweiten Halbzeit den Faden verloren. Da hat Bad Abbach richtig viele Bretter gehabt", gab SpVgg-SV-Trainer Andreas Scheler nach dem Schlusspfiff zu. Mit der Spielweise des Gegners sei seine Mannschaft nicht immer zurechtgekommen: "Es war für uns nicht einfach gegen eine Mannschaft zu spielen, die 90 Minuten lang mit weiten Bällen operiert hat." Am Ende war Scheler einfach nur froh über die drei Zähler, weil die Mannschaft mittlerweile an die Grenzen ihrer Belastbarkeit komme: "Wir haben viele kranke und angeschlagene Spieler. Manche haben heute die Zähne zusammengebissen, sie hätten eigentlich gar nicht auflaufen dürfen."
Die personelle Situation könnte sich noch einmal verschärfen: Nach einer Stunde musste Mittelfeldmotor Michael Busch ausgewechselt werden. "Wir vermuten eine Schultereckgelenksprengung", sagte Scheler.
Die SpVgg SV fand zunächst gut in die Partie. Bereits die erste Aktion in Richtung Gästetor führte zum 1:0. Dominik Hradecky spielte von der Torauslinie einen feinen Pass zurück auf Stefan Graf und der traf mit seinem vierten Saisontor aus zwölf Metern zur Weidener Führung (7.). Danach lief der Ball über weite Strecken ansehnlich durch die Reihen der Platzherren. Allerdings ließ die Scheler-Truppe, je näher sie in Richtung Gästestrafraum kam, Konsequenz und Zielstrebigkeit vermissen. Von Bad Abbach war eine halbe Stunde lang kaum etwas zu sehen. Allerdings hatte Weiden Glück, als ein Freistoß des wendigen Simon Sigl kurz vor der Pause das SpVgg-SV-Gehäuse nur um Millimeter verfehlte (41.).
"In den ersten 45 Minuten haben wir den Ball kontrolliert und das Ganze ganz gut gemacht", meinte Torschütze Stefan Graf. Den Leistungseinbruch nach dem Wechsel konnte sich aber auch der Mittelfeldspieler nicht erklären: "Da haben wir dann viele Fehler gemacht und den Gegner zu Chancen eingeladen." In der Tat versiebte der Gast dickste Möglichkeiten im halben Dutzend. Alleine der im Saisonverlauf bereits zwölfmal erfolgreiche TSV-Goalgetter Florian Folger sowie Teamkollege Simon Sigl standen mehrmals frei vor Torwart Götz und brachten das Leder nicht im Kasten unter. Weiden kam kaum noch zum Luftholen und rettete den Vorsprung, auch dank großem kämpferischen Einsatz, mit Glück und Geschick über die Zeit.
Viel Zeit zur Regeneration bleibt der SpVgg SV nach diesen kraftraubenden 90 Minuten nicht: Bereits am Mittwoch geht es zu einem Nachholspiel zum SV Neukirchen bei Hl. Blut.
SpVgg SV Weiden - TSV Bad Abbach 1:0 (1:0)
SpVgg SV Weiden: Götz, Helleder, Paulus, Heinl, Hradecky, Wildenauer, Rupprecht (85. Grünauer), Busch (60. Zeitler), Graf, Rodler, Werner (72. Dolezal)
TSV Bad Abbach: Rauschl, Schlagbauer, Dollmann, Bartlick, Legler, Stuhlfelder (89. Keck), Scheitler (85. Plank), Roob, Sigl, Samangassou, Folger
Tor: 1:0 (7.) Stefan Graf – SR: Mario Hofmann (Heroldsbach) – Zuschauer: 148 – Gelb-Rot: (90.+1) Thomas Wildenauer (Weiden/wiederholtes Foulspiel)



















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