Statt Erfolgserlebnis nur Frust: SpVgg SV Weiden verliert in letzter Sekunde

Weiden in der Oberpfalz
04.03.2023 - 19:57 Uhr

An dieser Niederlage hat die SpVgg SV Weiden mächtig zu kauen. Im Heimspiel gegen den TSV Kornburg holen die Schwarz-Blauen einen Rückstand auf und stehen am Ende doch als Verlierer da.

Bei den Spielern der SpVgg SV Weiden herrschte nach dem Schlusspfiff riesige Enttäuschung. Pavel Panafidin (links) und Mathias Heinl können die 1:2-Niederlage in letzter Sekunde gegen den TSV Kornburg nicht fassen.

Es hätte ein Mutmacher in Form eines Unentschiedens sein können – stattdessen setzte es für die SpVgg SV Weiden zum Restrundenauftakt der Bayernliga Nord einen nur schwer zu verdauenden Nackenschlag. Die vom Schiedsrichter angezeigte dreiminütige Nachspielzeit war bereits abgelaufen, als der TSV Kornburg noch einmal einen Freistoß in der Weidener Spielhälfte zugesprochen bekam. Den scharf in den Strafraum getretenen Ball konnte die SpVgg-SV-Abwehr nicht verteidigen, der eingewechselte Tim Olschewski köpfte das Leder zum 2:1-Siegtreffer für die Mittelfranken ins Netz. Unmittelbar danach war Schluss.

Während die Gästemannschaft ihren Last-Second-Coup ausgelassen feierte, herrschte im Weidener Lager Enttäuschung pur. Manche Spieler sanken frustriert zu Boden, andere schlichen mit hängenden Köpfen in die Kabine. "Das ist die maximal bitterste Niederlage, wenn man so nach der Winterpause startet", beschrieb Trainer Michael Riester seinen Frust.

Statt wie erhofft mit einem Sieg die nötige Aufholjagd im Abstiegskampf zu starten, hat sich die Tabellensituation für die Schwarz-Blauen durch die unglückliche Heimpleite noch einmal verschärft. Nach dem 4:1-Sieg des ASV Neumarkt in Feucht ist Tabellenplatz 13, der den direkten Klassenerhalt bedeutet, bereits neun Zähler entfernt. Am kommenden Samstag geht's zum Schlusslicht 1. FC Geesdorf: Dort muss die Wasserwerkelf gewinnen. Wenn nicht, ist der Direktabstieg ein ernstes Thema.

Eigentlich hatte sich die SpVgg SV trotz ihrer Personalsorgen für die Auftaktpartie viel vorgenommen, doch in Halbzeit eins brachte der Gastgeber nur wenig Konstruktives auf den Platz. "Wir wollten mutig und druckvoll auftreten. Aber das war zu wenig", gab Riester zu. Die vielen Weidener Ballverluste und Stockfehler nahm Kornburg dankbar an und erarbeitete sich deutliche Feldvorteile. Zur Halbzeit entsprach die 1:0-Führung folgerichtig den Kräfteverhältnissen auf dem Platz. Die Gästeführung resultierte aus einem Eckball, den die Weidener Defensive nicht entscheidend klären konnte. Den Abpraller verwertete Firat Cagli aus sechs Metern zum 0:1 (30.). Kurz vor der Halbzeit lenkte SpVgg-SV-Keeper Fabian Scharnagl einen Kopfball an die Latte und verhinderte so eine mögliche Vorentscheidung.

In der Kabine sprach Riester deutliche Worte und diese fruchteten. Weiden nahm das Heft in die Hand, kam über gewonnene Zweikämpfe nun viel besser ins Spiel. "Wir hatten in der Drangphase von Weiden einige Probleme", räumte Gästetrainer Hendrik Baumgart ein. Klare Torchancen konnte sich der Tabellenvorletzte jedoch nicht erarbeiten. Bis vier Minuten vor Schluss. Bei einem Weidener Konter ging David Bezdicka auf der linken Seite auf und davon. Seine flache Hereingabe erreichte Josef Rodler und der Mittelstürmer drückte die Kugel mit seinem fünften Saisontor zum 1:1 über die Linie (86.). Die Freude bei der Heimelf währte bis in die Nachspielzeit, ehe sich Entsetzen breit machte. "Das war ein Lucky Punch. Den hätte auch Weiden landen können", sagte TSV-Trainer Baumgart über den entscheidenden Treffer.

Trost konnten diese Worte aber kaum spenden. "Es war für uns ein wichtiges Spiel. Das tut weh", meinte Torschütze Josef Rodler. Negativstimmung will Riester jedoch nicht aufkommen lassen: "Wir werden weitermachen und bleiben positiv. Das nächste Mal werden wir uns anders präsentieren."

SpVgg SV Weiden – TSV Kornburg 1:2 (0:1)

SpVgg SV Weiden: Scharnagl, Zeitler (46. Heinl), Behnke (46. Kopp), Graf, Panafidin, Gerber (69. Reich), Bauer, Ruda, Bezdicka, Grünauer (69. Werner), Rodler

TSV Kornburg: Ockert, Kreiselmeyer, Schuster, Janz, Wiedmann, Dittrich (60. Olschewski), Cagli, Ammon (84. Seiler), Herzel, Oppelt, Sauer (79. Schulik)

Tore: 0:1 (30.) Firat Cagli, 1:1 (86.) Josef Rodler, 1:2 (90.+4) Tim Olschewski – SR: Alexander Schuster – Zuschauer: 322

 
 

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