Weiden in der Oberpfalz
19.12.2022 - 19:02 Uhr

Der SV Weiden schlittert in den Abstiegskampf

Die Bundesliga-Wasserballer des SV Weiden feiern etwas genickt Weihnachten. Nach den zwei Heimniederlagen gegen den SV Krefeld und gegen Düsseldorf liegen sie weit hinter den Erwartungen.

Robert Reichert (Mitte) und seine Weidener Teamkollegen kassierten am Wochenende zwei bittere Heimniederlagen. Bild: Büttner, Gerhard
Robert Reichert (Mitte) und seine Weidener Teamkollegen kassierten am Wochenende zwei bittere Heimniederlagen.

Mit dem Abstiegskampf wollten die Wasserballer des Schwimmvereines Weiden nichts zu tun haben und das untere Tabellendrittel schnellstmöglich auf Distanz halten. Jetzt, nach einer erklärbaren Niederlage gegen Krefeld am Samstag und einer desaströsen Pleite gegen Düsseldorf am Sonntag, macht sich das Abstiegsgespenst in Weiden langsam aber sicher gemütlich. Das Spiel am Samstag gegen den stark auftretenden Tabellenzweiten SV Krefeld 72 ging verdient an die Gäste aus der Seidenstadt, ließ aber noch nichts Schlimmes ahnen. Was die Weidener Anhänger und SV-Verantwortlichen am Sonntagmittag gegen Düsseldorf erlebten, konnten und wollten sie teilweise gar nicht richtig glauben. Durch einen Kollektivausfall verschenkten die Oberpfälzer zwei sehr wichtige Punkte gegen den direkten Kontrahenten und rutschten damit bereits nach acht Spielen mitten in den Abstiegskampf.

Krefeld einfach zu stark

Am Samstagsabend gastierte der noch ungeschlagene Tabellenzweite aus Krefeld in der Weidener Thermenwelt und bewies mit einem starken Auftritt eindrucksvoll seine Ambitionen auf den Aufstieg in die A-Gruppe. Die Weidener konnten zwar in der ersten Spielhälfte ganz passabel mithalten, mussten aber in den Vierteln 3 und 4 die Ausgeglichenheit des Gegners anerkennen und sich am Ende mit 10:16 geschlagen geben. Die Gäste wechselten blockweise durch, ohne einen erkennbaren Leistungsabfall und profitierten davon mit zunehmender Spieldauer. Die Hausherren, die auf drei Leistungsträger verzichten mussten und den angeschlagenen Sean Ryder nur sporadisch einsetzen konnten, konnten das hohe Tempo der Gäste einfach nicht mehr halten.

Ein Desaster am 4. Advent

Das letzte Spiel des Jahres gegen Düsseldorf am Sonntag in einer vorweihnachtlichen Atmosphäre mit einem Erfolg abzuschließen, das haben sich die SV-Verantwortlichen für sich und ihre Anhänger gewünscht. Es blieb jedoch nur bei einem Wunsch, denn die Wirklichkeit meinte es nicht gut mit ihnen und schlug mit voller Wucht zu. Das Spiel begann schon mit viel Nervosität und unerklärbaren Unsicherheiten auf Seite der Aigner-Schützlinge. Sie gerieten schnell in 0:3 Rückstand und wussten nicht, die seltenen Chancen zu nutzen, um noch vor der ersten Viertelpause ins Spiel zurückzufinden. Robert Reichert erzielte mit seinem ersten Treffer den 1:3 Zwischenstand. Im zweiten Viertel erwachten die Oberpfälzer ein wenig aus ihrem Winterschlaf und schafften zur Pause das 6:6. Im Schlussviertel glichen die Weidener noch einmal zum 9:9 aus, ehe die Lage im Becken sich dramatisch zuspitzte. Es entstanden hektische Szenen, die zuerst mit zwei disziplinarischen Spieldauerstrafen auf beiden Seiten geahndet wurden, ehe es zu einem tätlichen Angriff eines Düsseldorfer kam. Weiden wurde dafür ein Strafwurf und eine 4-minutige Überzahl zugesprochen und damit die Chance, die ersehnten Punkte zu sichern. Doch es kam ganz anders. Den Strafwurf hielt der gegnerische Torwart, danach kam es noch schlimmer. Die Weidener schienen komplett von der Rolle, machten einen gelähmten Eindruck und schafften kein einziges Tor in den vier Minuten in Überzahl. Sie kassierten gar zwei Gegentreffer in dieser Zeit und verloren sang- und klanglos die Partie. „Ich kann es einfach nicht glauben, sowas habe ich in meiner Laufbahn noch nicht erlebt. Ich weiß nicht, ob wir es überhaupt schaffen, herauszufinden, was hier gerade passiert ist. Unfassbar!“ fasste der Mannschaftsleiter Irek Luczak kopfschüttelnd das Spiel zusammen. „Ich hoffe, die Jungs erkennen es schnell, dass sie es selbst vergeigt haben und fangen nicht an, nach äußeren Umständen zu suchen, um die Niederlage zu erklären“ ergänzte er.

Die Spiele in der Statistik

SV Weiden – SV Krefeld 10:16 (3:3, 3:4, 2:5, 2:4)

Wasserverweise: Weiden 9+1 Strafwurf, Krefeld 8+1 Strafwurf

Schiedsrichter (an beiden Tagen): Richard Uhlich (Leipzig) und Tobias Laufer (Berlin)

Spieler des Tages: Anton Laug (Krefeld)

SV Weiden – Düsseldorfer SC 10:12 (1:4, 5:2, 2:3, 2:3)

Wasserverweise: Weiden 19 (davon 2x Spieldauer) +1 Strafwurf, Düsseldorf 16 (davon 2xSpieldauer) + 2 Strafwürfe

Spieler des Tages: Dirk van Kaathoven (Düsseldorf)

SV Weiden spielte mit

Tor: Matthias Kreiner, Florian Modl, Christopher Klein; Feld: Nikolaj Neumann (nur Sonntag -/1 Tor), Denis Underberg, Louis Brunner, Thomas Kick (2/1), Denis Reichert, Cedrik Zupfer, Robert Reichert (3/3), Marek Janecek (3/-), Dimitri Leichter, Sean Ryder (-/2), Stepan Rezek (2/3), Maximilian Strauch (Sa), Kyrylo Olkhovsky (So)

 
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