Ein Aufsteiger fordert den Platzhirschen heraus: Wenn am Samstag, 25. Oktober, um 19 Uhr Bayernliga-Neuling DJK Pressath in der Weidener Mehrzweckhalle gastiert, dann ist das kein gewöhnliches Basketball-Spiel. "Natürlich ist da Feuer drin. Es wird zur Sache gehen, es ist ja ein Derby", prophezeit Simon Schmidt. Der Pressather Spartenleiter betont aber zugleich, dass es zwischen dem TB Weiden und seinem Verein null Probleme gibt: "Wir verstehen uns wirklich gut." Aber, so schmunzelt Schmidt, "auf dem Spielfeld gibt es halt keine Freundschaften."
Eines steht fest: Der Neuling wird mit viel Selbstbewusstsein in das Prestigeduell gehen. Und dies nicht nur, weil man nach einer überragenden Saison 2024/25 mit dem Gewinn der BOL-Meisterschaft erstmals in der 20-jährigen Spartengeschichte den Aufstieg in die Bayernliga geschafft hat. Vielmehr hat die Mannschaft um Trainer Max Grethe in den ersten drei Bayernliga-Spielen gezeigt, dass sie in der neuen Spielklasse mithalten kann. Beim TSV Vilsbiburg (94:56) und gegen Wacker Burghausen (92:73) sprangen klare Siege heraus, lediglich beim 65:84 gegen Regionalligaabsteiger TSV Wolnzach zog man den Kürzeren. "Wir sind schon stolz darauf, was sich bei uns entwickelt hat", gibt Schmidt zu. Allerdings bleibe man auf dem Boden: "Wir sind Aufsteiger, da ist immer der Klassenerhalt das Ziel."
Pressath mit Verstärkungen
Dass die DJK Pressath gegenüber der BOL-Saison noch einmal an Spielstärke gewonnen hat, liegt auch an den Neuzugängen. Mit Sebastian und Maximilian Reindl kamen zwei junge Spieler vom NBBL-Kader aus Bayreuth zurück, zudem wechselten mit Sebastian Fritsch und Jonas Meißner zwei langjährige Leistungsträger der DJK Neustadt nach Pressath. Vor allem der 2,01 Meter große Meißner soll als Center, zusammen mit dem ebenfalls neu verpflichteten US-Amerikaner Mike Molina, für viele Punkte sorgen. "Natürlich helfen uns die Neuzugänge enorm weiter", sagt Schmidt. "Das kann man ja an den Statistiken ablesen."
Anerkennung und Respekt gibt es aus der Max-Reger-Stadt für den Derby-Gegner. "Ich finde es toll, was die DJK Pressath auf die Beine gestellt hat. Die leisten seit einigen Jahren auch sehr gute Jugendarbeit", lautet das Lob von TB-Trainer Daniel Waldhauser. Was die Brisanz des Nachbarduells betrifft, hält er den Ball flach: "Es ist für mich ein Spiel wie jedes andere auch." Allerdings ist es womöglich eine Partie, in der die Zuschauerkulisse größer als gewöhnlich sein wird, Emotionalität auch von den Rängen überschwappen kann. "Ich habe eine relative junge Mannschaft", sagt Waldhauser und fordert: "Wir müssen uns auf das Spiel fokussieren und alle externen Einflüsse ausblenden."
"Es wird knapp"
Auch bei den SEC Baskets gab es personelle Veränderungen. Man musste einige Abgänge wie Jonas Herold (Freising) und Yannik Zupfer (Bayreuth) verkraften, Top-Scorer Marc Deinlein schloss sich dem BBC Coburg an. Neu im Kader sind Nachwuchstalent Paul Kreutzmeier, Matvii Moliashchyi, Josh und Jason Gnokam-Barat, Stanley Band sowie Daniel Bost. Nach zwei Auftaktniederlagen gegen die Aufstiegskandidaten Dingolfing (78:79) und Freising (68:87) gelang zuletzt mit 87:74 bei den Fibalon Baskets Neumarkt der erste Saisonerfolg.
"Wir haben die Fehler aus den ersten Spielen analysiert, im Training die Laufwege und Defense optimiert", berichtet Waldhauser. Eine Prognose für das Derby will er jedoch nicht wagen. "Wir haben ein paar Vorteile. Die werde ich aber an dieser Stelle nicht nicht verraten." Nur so viel: "Es wird knapp. Wer weniger Fehler macht, gewinnt." Ein Stück weit mehr lehnen sich die Pressather aus dem Fenster. "Weiden ist ein gestandener Bayernligist und gut drauf", lobt Schmidt den Gegner. "Ich tippe aber, dass wir siegen."













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