Zehn Jahre nach dem bislang letzten WM-Erfolg hat die deutsche Triathlon-Mixed-Staffel wieder den Titel gewonnen. Laura Lindemann machte am Sonntag in Hamburg den Sieg unter dem Jubel von Zehntausenden Zuschauern auf dem Rathausmarkt perfekt. Zuvor hatten Tim Hellwig aus Neustadt an der Weinstraße, die Darmstädterin Annika Koch und der Nürnberger Simon Henseleit die Potsdamerin in eine aussichtsreiche Position gebracht. Durch den Erfolg hat die Deutsche Triathlon Union zugleich ihren Staffel-Startplatz bei den Olympischen Spiele 2024 in Paris sicher.
Jeweils 300 Meter Schwimmen, sieben Kilometer auf dem Rad und einen 1,6 Kilometer langen Lauf musste die Triathleten und Triathletinnen bewältigen. Von Beginn an war das deutsche Team vorn mit dabei. Der 27-jährige Lindemann sorgte dann für die Entscheidung, als sie sich auf dem Rad einen komfortablen Vorsprung erarbeitete. Zweiter wurde Neuseeland vor der Schweiz. Zuletzt hatte Deutschland 2013 ebenfalls in Hamburg den WM-Staffel-Titel geholt - damals unter anderem mit den späteren Ironman-Weltmeistern Jan Frodeno und Anne Haug.
Am Tag zuvor hatte Lindemann vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach WM-Bronze über die Super-Sprint-Strecke im noch jungen Eliminator-Format gewonnen. Hinter ihr landeten Annika Koch und die gebürtige Weidenerin Marlene Gomez-Göggel auf den Plätzen vier und fünf. "Ich bin super zufrieden mit meinem Ergebnis", sagte Gomez-Göggel. "Drei Deutsche in den Top 5 einer WM, wir können sehr stolz darauf sein." Dass die drei kurz aufeinanderfolgenden Finalläufe den Athleten alles abverlangten, war unübersehbar. "Das ist ein absoluter Killer", meinte Gomez-Göggel. "Ich konnte eigentlich schon nach dem zweiten Lauf nicht mehr. Aber irgendwie habe ich dann noch einmal alles mobilisieren können." Die Französin Cassandre Beaugrand sicherte sich den zum zweiten Mal vergebenen Titel.
Bei den Männern war der Neuseeländer Hayden Wilde nicht zu schlagen. Hellwig erreicht als einziger Deutscher den Finaldurchgang der besten Zehn und wurde Achter. Zuvor hatte die U23-Staffel der DTU am Samstag ebenfalls die WM für sich entschieden.
Für die Entscheidung am Samstag hatten sich sieben deutsche Frauen und fünf Männer qualifiziert. Nach dem ersten Durchgang am Samstag schieden die zehn langsamsten Athleten aus, nach dem zweiten Abschnitt fielen weitere zehn heraus. Die jeweils zehn Besten kämpften um die Titel.
Der Weltverband ITU hofft, dass das Format ins olympische Programm aufgenommen wird. Im vergangenen Jahr wurden in Montreal erstmals in dem Format WM-Titel im Super-Sprint vergeben, ein Jahr zuvor gab es in der kanadischen Stadt ein Testevent. IOC-Präsident Thomas Bach verfolgte persönlich die Rennen in Hamburg. „Das neue Format hat sich bewährt“, sagte der Chef des Internationalen Olympischen Komitees. Mit einer schnellen Aufnahme des Formats in das olympische Programm rechnet Bach aber nicht.
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