So agiert eine Mannschaft, die im Abstiegskampf an sich glaubt: Eine ungemein leidenschaftliche SpVgg SV Weiden drehte am Mittwochabend einen 0:2-Rückstand gegen den SV Donaustauf und landete mit einem 3:2 (2:2)-Sieg einen Überraschungscoup gegen den Tabellenvierten. Mit diesem Sieg ist die Elf von Trainer Michael Riester wieder mittendrin im Rennen um den direkten Klassenerhalt.
"Die Jungs haben heute unglaublich gekämpft und sich diesen Dreier erarbeitet. Ich bin sehr stolz heute." Dabei lief sein Team zu Beginn der Musik erneut hinterher. „Der Start war natürlich katastrophal. Dann haben wir Moral gezeigt und kämpferisch sehr stark agiert. Das ist das, was wir im Abstiegskampf brauchen“, sagte Riester weiter.
Der Auftakt in diese Nachholpartie verlief denkbar ungünstig für die Wasserwerkelf. Bereits nach einer Viertelstunde war der Favorit mit zwei Toren in Front. Wie schon in allen Spielen zuvor nach der Winterpause, waren es zwei Standardsituationen, die die SpVgg SV früh ins Hintertreffen brachten. Erst nickte Paul Grauschopf (8.) nach einer Ecke ein, und auch nach dem zweiten Eckstoß waren die Gäste am kurzen Pfosten durch Toptorjäger Lukas Dotzler (15.) erfolgreich.
"Das zieht sich leider bisher so durch, dass wir bei Standards Probleme haben. Diese Fehler wurden sofort bestraft", ärgerte sich der Weidener Coach. Was aber bei dieser SpVgg SV Weiden im Jahr 2023 hervorsticht, ist der Kampfgeist. Kurz vor der Pause schlug die SpVgg SV binnen fünf Minuten zurück, weil David Bezdicka zuerst einen an Moritz Zeitler verursachten Foulelfmeter verwandelte (40.), und nur wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff Josef Rodler eiskalt per Kopf nach einer Flanke von Kevin Grünauer einnickte (45.). Viel mehr an Torchancen gab es vor der Pause nicht, beide Kontrahenten legten eine gnadenlose Effektivität an den Tag.
Nach dem Seitenwechsel war wenig Unterschied zwischen einem Abstiegskandidaten und einem Meisterschaftsanwärter zu erkennen, weil die Heimelf alles in die Waagschale warf und der Gast pomadig wirkte. Im Gegenteil arbeitete sich die SpVgg SV mehr und mehr in die Partie und war jetzt das bessere Team. Kleinere Gelegenheiten zur Führung ließ die schwarz-blaue Offensive noch liegen, bevor diesmal eine Standardsituation für die Heimelf Zählbares brachte.
Der kurz zuvor eingewechselte Florian Reich stand am Elfmeterpunkt nach einem Freistoß von Bezdicka goldrichtig und wuchtete den Ball in die Maschen (77.). Erst jetzt wachte Donaustauf auf, aber die SpVgg SV kämpfte und grätschte was das Zeug hielt, feierte jeden geblockten Ball und sicherte sich den Sieg. Während die Gäste erstmals nach neun Partien wieder verloren, bauten die Max-Reger Städter ihre Serie auf drei Spiele ohne Niederlage aus und können nun selbstbewusst in das Duell beim Tabellenzehnten ASV Neumarkt am Samstagnachmittag fahren.
SpVgg SV Weiden - SV Donaustauf 3:2 (2:2)
- SpVgg SV Weiden: Scharnagl – Reil, Behnke, Graf, Lang, Zeitler (64. Özbay), Bauer (87. Werner), Ruda, Grünauer (72. Reich), Bezdicka (81. Weidhas), Josef Rodler
- SV Donaustauf: Jurasi – Nocerino (46. Amados), Massinger, Baldauf, Dotzler, Hufnagel (66. Krasniqi), Grader (86. Dietl), Grimm, Adelabu, Goß, Grauschopf
- Tore: 0:1 (8.) Paul Grauschopf, 0:2 (15.) Lukas Dotzler, 1:2 (40./Foulelfmeter) David Bezdicka, 2:2 (45.) Josef Rodler, 3:2 (77.) Florian Reich - SR: Moritz Fischer (Ebermannsdorf) - Zuschauer: 823













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