Die lange Wasserball-Bundesligasaison 2022/23 ist Geschichte. Im Relegationsturnier in der Münchener Olympia-Schwimmhalle wurden die letzte zwei freien Plätze des 16er Feldes der 1.Bundesliga vergeben. Der SV Weiden belegte den dritten Platz, was letztlich zu wenig war. Der westdeutscher Meister BW Bochum und der Süd-Vertreter Stadtwerke München haben sich die beiden Aufstiegsplätze geschnappt, während Weiden in die 2. Bundesliga Süd absteigt. Laatzen (Platz 4) und Magdeburg (Platz 5) verpassten ebenfalls den Aufstieg und bleiben den jeweiligen 2. Ligen erhalten.
Am Freitagabend begann das Turnier mit der Auftaktpartie gegen München. Bereits dieses Spiel entschied, wie es sich später herausstellte, über den Abstieg der Weidener vorentscheidend mit. Noch nicht mit komplettem Aufgebot (Jakob Ströll, Nikolaj Neumann und Kapitän Deny Reichert waren am Freitag beruflich verhindert) taten sich die Max-Reger-Städter schwer, um ins Spiel zu finden. Nachdem mit Stepan Rezek im zweiten Viertel eine weiterer Schlüsselspieler verletzungsbedingt (Nasenbruch) ausfiel, ging für die Oberpfälzer nicht mehr viel und sie verloren am Ende das Auftaktspiel mit 9:11.
Im zweiten Turnierspiel gegen Nordmeister Laatzen mussten die SV-ler zwar auf den verletzten Rezek verzichten, bekamen dafür aber mit Ströll, Neumann und Denys Reichert weitere Verstärkung. Diese Partie verlief deutlich kontrollierter aus Sicht der Weidener, die konzentriert und clever agierend am Ende mit 13:11 gewannen. Am Samstagabend kam es zur Begegnung mit dem bisher ungeschlagenen West-Vertreter Bochum. Nach dem ersten Viertel führte Weiden noch mit 3:2, ehe es zu einem Kontrollverlust im zweiten Abschnitt kam, in dem die Westdeutschen mit 7:0 davonzogen und damit die Vorentscheidung herbeiführten Im Schlussabschnitt gingen den SV-lern endgültig die Körner aus und sie verloren die Partie mit 8:16.
Nach dieser Niederlage blieb den Mannen um den Interimscoach Sean Ryder nur noch eine theoretische Chance auf den zweiten Platz. Dafür mussten sie am Sonntag Magdeburg schlagen und München durfte gegen den selben Gegner nicht punkten. Das erste Teil wurde mit einem ungefährdeten 10:7-Sieg erfüllt, die Münchener leisteten sich jedoch danach keinen Patzer, sondern brachten mit 13:8 gegen Magdeburg den ersten Bundesligaaufstieg der Vereinsgeschichte unter Dach und Fach.
„Wir haben versucht, eine Mannschaft ins Rennen zu schicken, die so ungefähr für die nächste Saison zur Verfügung stehen würde. Dabei mussten wir feststellen, dass es tatsächlich zu wenig ist. Damit müssen wir jetzt leben und versuchen, uns neu auszurichten", erklärte Mannschaftsleiter Irek Luczak. "Wir müssen jetzt sehen, dass wir mehr Nachwuchs aus den eigenen Reihen ausbilden, denn das ist unsere einzige Chance, wieder erstklassig zu werden. Wir haben weder die Motivation noch die finanzielle Mittel, über den Transfermarkt unsere Lücken zu stopfen und können auch auf kein Einzugsgebiet wie die Konkurrenz in anderen Regionen zurückgreifen."
Die Weidener spielten mit: Kreiner und Klein im Tor; Neumann, Underberg, Brunner, Kick, Denys Reichert, Ströll, Robert Reichert, Strauch, Jahn, Olkhovsky und Rezek.
Trainer: Sean Ryder und Andreas Jahn
Relegationsturnier Endstand: 1. SV Blau-Weiß Bochum 55:36 Tore/8:0 Punkte, 2.SG Stadtwerke München 44:44/5:3, 3. SV Weiden 40:45/4:4, 4. SpVg Laatzen 40:42/3:5, 5. Wasserball Union Magdeburg 31:43/0:8
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