Mit einem kleinen Umweg über ein zweites Auswärtsspiel in Halle haben es die Blue Devils Weiden vollbracht: Der Oberliga-Süd-Champion steht im Play-off-Finale um den Aufstieg in die DEL2. Am Freitagabend gewann die Mannschaft von Trainer Sebastian Buchwieser bei den Saale Bulls Halle mit 6:2 (2:0, 1:0, 3:2) und entschied die Halbfinal-Serie mit 3:1 für sich. Dort warten ab kommenden Freitag, 21. April, die Starbulls Rosenheim, die sich in einem Wahnsinnsduell gegen die Hannover Scorpions mit 8:5 (3:1 in der Serie) behaupteten.
Die personell ohnehin schon gebeutelten Saale Bulls hatten noch vor dem ersten Bully den nächsten Rückschlag zu verkraften. Der in dieser Halbfinal-Serie bislang überragend haltende Timo Herden fiel auch noch verletzungsbedingt aus, so dass bei Halle mit Justin Köpf nur mehr ein gelernter Goalie zur Verfügung stand. Die Blue Devils dagegen traten bis auf den nach wie vor verletzten Markus Eberhardt mit komplettem Kader an – sprich mit zwölf Stürmern und acht Verteidigern.
Dominante 40 Minuten
Diese zahlenmäßige Überlegenheit machte sich im vierten Duell beider Teams von Anfang an bemerkbar. Das verbliebene Häufchen an Hallenser Akteuren wehrte sich nach Kräften, versuchte schnell nach vorne zu spielen, was vor allem beim dritten Spiel in Weiden die Blue Devils ein ums andere Mal übertölpelt hatte – doch gegen die Eis-Walze aus der Oberpfalz war diesmal kein Kraut gewachsen – zumindest über zwei Drittel. Die Gäste hielten das Tempo und den Druck auf den unerfahrenen Goalie im Saale-Bulls-Gehäuse hoch. Tomas Rubes (8.) und Neal Samanski (17.) krönten die Überlegenheit der Blue Devils bereits mit zwei Treffern im ersten Drittel.
Während Verteidiger Elia Ostwald nach der Heimniederlage am Mittwoch noch bemängelt hatte, dass die Weidener einfach nicht ihr Spiel abgerufen hätten, so konnte man am Freitagabend in Sachsen-Anhalt wieder konstatieren: Die Blue Devils spielten über 40 Minuten wieder ihren "erfolgreichen Stiefel" und zermürbten die dezimierten Gäste. Die Buchwieser-Truppe agierte nie kopflos, sondern im Gefühl der eigenen Überlegenheit streuten sie auch Phasen ein, in denen sie den Hausherren das Spiel überließen – um dann selbst eiskalt zuzuschlagen.
So wie Chad Bassen, der früh im zweiten Drittel auf 3:0 stellte und den Saale Bulls gleich wieder jeglichen Elan nach der Pause raubte. Wie schon die vorangegangenen Begegnungen bot auch diese Partie wieder jede Menge Tempo, es ging rauf und runter, und es bestätigte sich abermals, dass es ein großer Fehler ist, diese Saale Bulls zu früh abzuschreiben.
Vogelwildes Schlussdrittel
Der Niederlage und dem Saisonende ins Auge blickend, spielten die Hausherren zu Beginn des dritten Drittels Alles oder Nichts – mit Erfolg. Binnen 37 Sekunden meldeten sie sich zurück in dieser Partie. Nach den Treffern von Marius-Lucas Demmler und – von wem sonst? – Matias Varttinen kehrte eine eigentlich nicht mehr für möglich gehaltene Spannung in diese Partie zurück. Coach Buchwieser sah sich umgehend dazu gezwungen, eine Auszeit zu nehmen, auch um den Hausherren etwas Elan zu nehmen.
Mit Erfolg, Neal Samanski stellte mit seinem zweiten Treffer, diesmal in Überzahl, zumindest den Zwei-Tore-Abstand wieder her. Danach wurde es vogelwild: Elia Ostwald saß draußen, Halle nahm den Goalie vom Eis und spielte sechs Minuten vor dem Ende 6-gegen-4-Überzahl. Fabian Voit nutzte einen Puckgewinn von Neal Samanski und schob ins leere Tor zum 5:2 ein, Chad Bassen setzte den Schlusspunkt.
Saale Bulls Halle - Blue Devils Weiden 2:6 (0:2, 0:1, 2:3)
- Halle: Köpf - Becker, Weyrauch, Plauschin, Walkowiak, Stas - Varttinen, Gulda, Vihavainen, Valasek, Merl, Schmid, Hildebrand, Kaplan, Demmler
- Weiden: Hübl - Ostwald, Müller, Herbst, Schusser, Davis, Schmidbauer, Schug, Siller - Gläser, Rubes, Heinich, Thielsch, Homjakovs, Samanski, Nagtzaam, Voit, Kechter, Hechtl, Bassen, Schmidt
- Tore: 0:1 (8.) Rubes (Ostwald), 0:2 (17.) Samanski (Thielsch), 0:3 (22.) Bassen (Davis, Voit), 1:3 (41.) Demmler (Valasek, Weyrauch), 2:3 Varttinen (Merl, Plauschin), 2:4 (49.) Samanski (Schusser, Bassen), 2:5 (56.) Voit (Samanski), 2:6 (60.) Bassen (Homjakovs) - SR: Cespiva, Todam - Zuschauer: 2203 - Strafen: Halle 6 + 10 für Schmid, Weiden 12
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.