FDP-Landesausschuss Umwelt schaut sich den Schlackenberg genau an: 200 Pumpen fördern weiter Öl

Sulzbach-Rosenberg
23.05.2018 - 20:00 Uhr

"Wir erwarten uns wichtige Impulse und Hinweise für unsere Umweltpolitik", sagt Christoph Eipper, der Vorsitzende des FDP-Landesausschusses Umwelt. Zwei Stunden lang sind er und andere Umweltexperten der Liberalen auf dem Schlackenberg unterwegs.

Beeindruckt von den Dimensionen der Altlastensanierung zeigt sich der FDP-Landesfachausschuss Umwelt bei einer Führung auf dem ehemaligen Schlackenberg der Maxhütte. Bild: cog

FDP-Ortsvorsitzender und Bezirkstagskandidat Christian Weiß hatte die Führung organisiert. Er begrüßte die Landesausschussmitglieder zusammen mit Kreisrat Hans-Jürgen Reitzenstein und Diplom-Ingenieur Walter Pirner von der Protect-Umwelt GmbH. Das Sulzbach-Rosenberger Sachverständigenbüro war für die Planung und Umsetzung der Altlastensanierung zuständig und koordiniert auch die Nachsorge.

Die ehemalige Schlackendeponie, auf der etwa zehn Millionen Tonnen Altlasten aus Hochofen und Stahlwerk der Maxhütte lagern, wurde über acht Jahre lang saniert. Die gesamten Sicherungs- und Abdichtungsmaßnahmen kosteten rund 53 Millionen Euro.

Jedes Jahr kommt eine weitere Million dazu für laufende Kosten wie Landschaftspflege, Kontrolle und aufwendige Entsorgung der giftigen Sickerwässer. Noch immer fördern, wie Pirner erläuterte, 200 Pumpen Öl und kontaminiertes Wasser aus den bis zu 40 Meter tiefen Schlammteichen. "Allein diese Sicherung war eine Herausforderung", erläuterte Pirner, "wir können insgesamt dennoch von einem vollen Sanierungserfolg für den Schlackenberg sprechen."

Nach dem Rundgang zeigte sich Professor Eipper beeindruckt: "Es ist beachtlich, welche Dimensionen an früheren Produktionsabfällen man hier mit einer bemerkenswert ausgereiften Technik in den Griff bekommen hat." Allerdings sollten intelligente Lösungen gesucht werden, um mit dem durchaus wertvollen Material anders umzugehen: "Bevor man einen Sarkophag-Deckel darüber legt, das Ganze für ein paar Generationen begräbt und dann in 100 Jahren wieder ran muss, könnten Verwertungsmöglichkeiten für die alte Schlacke geprüft werden."

Die liberalen Experten waren sich einig, dass eine nachhaltige Umweltpolitik früher ansetzen müsse. Bereits bei der Zulassung von Produktionsanlagen müsse darauf geachtet werden, dass der gesamte Produktionsablauf integriert ist, um solche Abfallmengen erst gar nicht entstehen zu lassen. "Außerdem ist die Überprüfung und Anpassung derzeit gültiger Grenzwerte nötig, um mehr Möglichkeiten für eine wirtschaftliche Wiederverwertung verschiedener Abfallstoffe zu schaffen", fasste der Landesausschussvorsitzende seine Eindrücke zusammen.

Bevor man einen Sarkophag-Deckel darüber legt, das Ganze für ein paar Generationen begräbt und dann in 100 Jahren wieder ran muss, könnten Verwertungsmöglichkeiten für die alte Schlacke geprüft werden.Christoph Eipper, Vorsitzender des FDP-Landesausschusses Umwelt

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