Über 4000 Unterzeichner haben mit ihrer Unterschrift bekräftigt, dass sie eine dauerhafte Sanierung und Erhaltung dieser geschichtsträchtigen industriellen Altanlagen befürworten. Besonders freuen sich die "Freunde Rosenbergs" und Martin Franitza vom "Rosenbladl" im Gespräch mit der SRZ über die breite Unterstützung, die die Unterschriftenaktion aus allen Teilen der Bundesrepublik erfahren hat. "Über tausend Unterschriften gingen von auswärts ein, vor allem auch von Stahlarbeitern und IG Metallern aus großen Stahlstandorten wie Unterwellenborn, Salzgitter, Duisburg, Dillingen, Krefeld oder Meitingen", berichten sie.
In Sulzbach-Rosenberg selbst lagen die Unterschriftenlisten in zahlreichen Geschäften und Arztpraxen aus, an den Marktsonntagen zu Lichtmess und Martini sowie zur Hochofen-Weihnacht 2017 waren die Initiatoren mit einem Unterschriftenstand präsent.
"Wir hätten uns durchaus auch noch mehr Unterstützung vorstellen können", so Sepp Lösch von den Freunden Rosenbergs, "aber letztendlich ist die Zahl der Unterschriften nicht erstrangig. Uns ging es mit dieser Aktion vor allem darum, den Denk- und Diskussionsprozess in Sachen Industriedenkmal Maxhütte nach 15 Jahren Dornröschenschlaf wieder in Gang zu setzen."
Freistaat mit ins Boot
Ein erster Erfolg habe sich schon beim Besuch des bayerischen Kabinetts im Landkreis heuer im Frühjahr eingestellt, als Ministerpräsident Horst Seehofer zusicherte, der Bayerische Staat werde sich einer Förderung bei der Umsetzung des Projekts Hochofen-Denkmal nicht verschließen. "Das allein kann uns aber nicht genügen", meinen Sepp Lösch und Martin Franitza. Angesichts der Größenordnung dieses Vorhabens und seiner finanziellen Dimensionen müsse der Freistaat Bayern schon in der Planungsphase und bei der Gründung einer Betreibergesellschaft zwingend mit ins Boot. Die Stadt könne das - auch im Verein mit dem Landkreis Amberg-Sulzbach - keinesfalls alleine schultern.
Für eine dauerhafte Beteiligung der öffentlichen Hand spreche auch die industriegeschichtliche Bedeutung der Maxhütte für ganz Bayern und die elementare Prägung, die die gesamte Oberpfalz durch eine mehr als zweitausendjährige Montantradition erfuhr. Schon vor Christi Geburt hätten die Kelten in unserer Region aus heimischem Erz Eisen erschmolzen und weiter verarbeitet, erinnerte Sepp Lösch.
Wie wird es nun weitergehen? Zunächst wollen die Betreiber der Unterschriftenaktion alle noch ausstehenden Listen einsammeln und das Endergebnis ermitteln. Mit Unterstützung von Landrat Richard Reisinger und Bürgermeister Michael Göth hoffen sie auf einen baldigen Termin, um die Listen der Staatsregierung übergeben zu können.
Zur Chefsache machen
Wünschenswert wäre darüber hinaus, so Sepp Lösch und Martin Franitza, dass vor allem die regionale CSU ihre guten Kontakte in München nutzt. Außer einem eher unverbindlichen und ergebnisoffenen Gespräch mit MdL Dr. Harald Schwartz Anfang des Jahres habe sich auf dieser wichtigen politischen Schiene leider nichts mehr getan.
"Der designierte bayerische Ministerpräsident und Heimatminister Markus Söder beispielsweise könnte unserer Region und der ganzen Oberpfalz das schönste nachträgliche Weihnachtsgeschenk machen, indem er unser Anliegen zu seiner persönlichen Chefsache erklärt."
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