Oberpfalz
19.10.2023 - 14:29 Uhr

OTon: Bitte einmal spucken

Was eklig klingt, hat aber doch geholfen. In ihrem vergangenen Urlaub auf Fuerteventura lernt unsere Redakteurin Caroline Keller, warum sie in eine Taucherbrille spucken soll.

Warum man vorher in eine Taucherbrille spucken muss, lernt Redakteurin Caroline Keller in ihrem Fuerteventura-Urlaub. Symbolbild: Annette Riedl/dpa
Warum man vorher in eine Taucherbrille spucken muss, lernt Redakteurin Caroline Keller in ihrem Fuerteventura-Urlaub.

"Ich soll was machen?" Verdutzt schaue ich den Mann mit den von der Sonne ausgebleichten schulterlangen Haaren an. "In die Taucherbrille spucken", sagt er und muss über meinen schockierten Gesichtsausdruck lachen. "Damit die Gläser nicht von innen beschlagen", erklärt mir der Tauchlehrer kurz vor meinem Schnorchel-Ausflug auf Fuerteventura. Ach so, deshalb! Was eklig klingt, hat aber doch geholfen.

Zurück zum Anfang: Ich war blutige Anfängerin vor unserem Schnorchel-Ausflug während des vergangenen Urlaubs. Als Kind habe ich mir die Taucherbrille im Freibad zum Schwimmen aufgesetzt. Wirklich viel Interessantes gab es da aber nicht zu sehen. Und am Badeweiher war das Wasser dann doch zu trüb. Nun habe ich mich doch getraut und mich zu dem Ausflug angemeldet. Neoprenanzug, Flossen, Taucherbrille und Schnorchel konnten wir uns von der Tauchschule ausleihen. Der Tauchlehrer half uns, die richtigen Größen auszuwählen. Nachdem das Equipment in Boxen geladen war, ging es mit dem schon etwas altersschwachen Van der Tauchschule an einen wenig besuchten Strand an der Costa Calma.

Am Strand erklärte der Tauchlehrer unserer Kleingruppe von acht Leuten, wie das Schnorcheln funktioniert: "Die Flossen zieht ihr im Wasser an. Dabei helft ihr euch gegenseitig indem ihr von hinten unter die Achseln eures Partners greift. Der schwebt dann im Wasser und zieht sich die Flossen über die Füße." Das war noch einfach. Schwieriger war: "einfach das Mundstück des Schnorchels zwischen die Zähne nehmen, auf das Wasser legen und ruhig weiteratmen." Für meinen Körper kein Problem. Meine Lungen haben einfach weiter geatmet. Doch im Kopf hat es gedauert, bis ich dann doch dem Schnorchel und vor allem mir selbst vertraut habe, dass ich das kann.

Dann erst konnte ich mich auf die verschiedenen Fische, die im Wasser an den Felsen ihren Lebensraum haben, konzentrieren. Dank der angespuckten Taucherbrille hatte ich auch ziemlich freie Sicht. Herrn Rochen, der dort seine Heimat gefunden hat, haben wir leider nicht gesehen, dafür "Baby-Barrakudas", wie der Tauchlehrer einmal aufgeregt gerufen hat. Nach etwa einer Stunde sind wir wieder aus dem Wasser gekommen. Das war definitiv nicht mein letzter Schnorchel-Ausflug – mit Spucke natürlich.

Hintergrund:

OTon

Wir sind junge Mitarbeiter von Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne „OTon“ schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.

 
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