Oberpfalz
07.08.2025 - 13:57 Uhr

OTon: Der erste Satz

Manchmal ist aller Anfang schwer. Für Volontärin Theresa Kotz ist das hin und wieder auch bei ihren Texten der Fall. Was ihr dabei durch den Kopf geht und was ihr hilft diese Blockade zu überwinden, beschreibt sie im aktuellen OTon.

Es gibt Momente, in denen fällt es Volontärin Theresa Kotz schwer, mit dem Schreiben anzufangen. Stichwort Schreibblockade. Bild: Dominik Hopperdietzel
Es gibt Momente, in denen fällt es Volontärin Theresa Kotz schwer, mit dem Schreiben anzufangen. Stichwort Schreibblockade.

Da ist es wieder. Dieses Unbehagen. Am Schreibtischrand, zwischen Kaffeetasse und Notizblock. Gerade ignoriere ich es noch. Ich habe ja zu tun. Noch schnell meine Mails checken. Noch einmal kurz die Recherche aufrufen – habe ich alles, was ich brauche beisammen? Nur noch kurz einen neuen Kaffee holen. Aber dann sind alle Mails beantwortet, alle Fragen geklärt und die Kaffeetasse voll. Und dann sitze ich da. Vor dem leeren Dokument. Der Cursor blinkt ungeduldig, fast schon vorwurfsvoll. Also würde er darauf warten, wann ich endlich anfange, die Zeilen mit Wörtern zu füllen.

Eigentlich ja keine schwere Sache. Im Studium habe ich immerhin auch schon unzählige Seminararbeiten und Essays geschrieben und auch im Volontariat meine Artikel verfasst. Normalerweise geht das auch ratzfatz. Aber hin und wieder gibt es da diese Momente, in denen es mir nicht ganz so leicht fällt, mit dem Schreiben anzufangen. Schreibblockade, der Horror eines jeden Redakteurs. In solchen Momenten fühlt es sich für mich dann oft so an, als würde der erste Satz entscheiden, ob der Text gut wird oder nicht. Als wäre jedes Wort, das ich schreibe, in Stein gemeißelt.

Aber mittlerweile kenne ich dieses unbehagliche Gefühl gut und ich weiß, dass der erste Satz nicht perfekt sein muss. Ich kann ihn ja einfach später löschen. Aber ich schreibe ihn. Und dann den nächsten. Und den nächsten. Es müssen nicht mal ganze Sätze sein. Ich schreibe einfach alles, was mir zum Thema einfällt. Der Absatz gefällt mir an der Stelle nicht? Kein Problem, dann kommt er eben an eine andere Stelle. Ein Wort passt doch nicht ganz zu einem bestimmten Kontext? Dann lässt sich auf jeden Fall ein Besseres finden. Und irgendwann – meistens ganz überraschend – fließt es.

Dieser Text ist heute auf jeden Fall fertig geworden. Und das Unbehagen? Das hat sich vorerst verzogen. Dass es einmal gar nicht mehr kommt, glaube ich nicht. Ich weiß, es wird immer Tage geben, an denen es mir schwerer fallen wird einen Text zu schreiben. Aber ich weiß auch, dass ich bisher noch jeden Text zu Ende gebracht habe.

Info :

OTon

Wir sind junge Mitarbeiter der Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne „OTon“ schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.

 
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