Oberpfalz
18.07.2025 - 13:44 Uhr

OTon: Nehmt euren Dreck mit!

Kinos sind für Volontär Dominik Hopperdietzel magische Orte. Doch diese Magie verfliegt für ihn, wenn er nach dem Film die Berge an unaufgeräumten Abfall sieht. Ein OTon-Aufruf an alle Kinogänger für mehr Anstand und Sauberkeit.

Popcorn gehört zu einem gelungenen Kinoabend einfach dazu. Volontär Dominik Hopperdietzel findet aber: Wer es essen kann, der kann es auch aufräumen. Symbolbild: Fabian Sommer/dpa
Popcorn gehört zu einem gelungenen Kinoabend einfach dazu. Volontär Dominik Hopperdietzel findet aber: Wer es essen kann, der kann es auch aufräumen.

Ach, Kino – dieser magische Ort, an dem man in fantastische Welten eintaucht, mitfiebert, lacht und hin und wieder auch mal eine Träne verdrückt. Gestern war's für mich auch mal wieder so weit. Ich zog mir bequeme Klamotten an, kaufte mir Popcorn und Cola und verzog mich in die hinterste Reihe des gemütlichen Dunkels. Die Vorfreude war enorm. Immerhin wartete das neueste Abenteuer des „Mann aus Stahl“ auf mich. Doch kaum hatte sich Superman aus dem Staub gemacht und der Abspann begonnen, da sah ich etwas, was gar nicht so super war.

Vor mir, wo eben noch ein Mann und sein kleiner Sohn saßen, erstreckte sich ein Schlachtfeld: umgekippte Cola-Becher, massenhaft verstreutes Popcorn, leergefutterte Chipstüten und auf dem Boden ausgelaufene Nacho-Dips. Ein wahrhaftiges Sammelsurium des kalorienreichen Chaos.

Jetzt mal ehrlich: Was soll das? Man fragt sich unwillkürlich, ob die Leute ihr Zuhause genauso hinterlassen. Oder ob sie ihren Geschirrberg auch einfach stehen lassen und hoffen, dass die Putzfee irgendwann vorbeikommt. Nein, natürlich tun sie das nicht. Da wird selbst angepackt. Aber im Kino scheint der Putzdienst für manche quasi im Ticketpreis inkludiert zu sein.

Und ausbaden dürfen es tagtäglich die fleißigen Reinigungskräfte. Sie müssen spätabends, wenn der letzte Film vorüber ist, mit Eimer und Wischmopp bewaffnet losziehen, um diesen Murks wieder in Ordnung zu bringen. Dabei wäre das Ganze doch so einfach: Film aus, Müll wegwerfen. Oft stehen die Kino-Mitarbeiter schon mit aufgehaltener Mülltüte am Ausgang parat. Aber selbst diese Kleinigkeit scheint für viele zu viel zu sein.

Ich kann’s einfach nicht nachvollziehen. Ein Kino ist doch keine Müllhalde! Es ist ein Ort, an dem wir alle gemeinsam für ein paar Stunden mal abschalten können. Schluss mit Uni-, Arbeits- oder Beziehungsstress. Einfach mal zwei, drei Stunden entspannen, lachen und mitfiebern. Und klar: Snacks gehören da einfach dazu. Ein Filmabend ohne Popcorn, Chips oder Cola ist kein richtiger Filmabend. Es gehört zum Gesamterlebnis einfach dazu – ein bisschen Anstand aber eben auch. Also: nehmt in Zukunft euren Dreck mit oder bleibt einfach zu Hause!

Info :

OTon

Wir sind junge Mitarbeiter der Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne „OTon“ schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.

 
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