Es gibt die Phasen im Leben, in denen man eine Tür schließt und die nächste öffnet. Manchmal, weil man merkt, dass man sich verrannt hat. Selten, weil man es will. Und meistens, weil es eben so kommt. Und zu jedem Aufbruch meines Lebens gibt es in der Playlist meines Lebens die passende Musik.
Meinen ersten "weil-es-eben-so-kommt"-Aufbruch, das Abi und der anschließende Abgang von der Schule, haben U2 musikalisch untermalt. "It's a beautiful Day"war nicht umsonst mein offizielles Abi-Lied. Und das, während auf den Partys David Guetta und die Black Eyed Peas hoch- und runtergespielt wurden. Ich war also denkbar uncool. Gefühlte zwei Wochen hatte ich überlegt, welchen Teil des Liedes ich denn nun herausschneiden möchte für die zwanzig Sekunden, in denen ich auf die Bühne gerufen würde und mein Zeugnis in die Hand gedrückt bekäme. Ich entschied mich nach langem Grübeln für "What you don't have, you don't need it now/What you don't know, you can feel it somehow". Zwar war der Moment auf der Bühne rückblickend absolut egal - das Lied aber hat sich in mein Herz gefräst.
Die Playlist
Dann gibt es da ein Lied, das mich schon diverse Male mit offenen Armen in die Zukunft trieb, mich hinterrücks beim Trauern um eine verpasste Gelegenheit überraschte und mich einfach hineinschubste in einen neuen Tag mit neuen Plänen. Es ist "Trotzdem" (vom famosen Farin Urlaub Racing Team). Das Lied ist außerdem eines der Lieder, die es schaffen, mich bei Konzerten Teil eines besonderen Verbundes werden lassen. Wo alle zusammen tanzen, lachen und sich im Pogo jeder gegenseitig aufhilft. Heile Welt eben. Ein ganz ähnliches Gefühl löst auch "Himmelblau" (Die Ärzte) bei mir aus. Ein "im Cabrio mit offenem Verdeck ans Meer fahren"-Gefühl. Das mag kitschig klingen, aber braucht man solche Momente nicht ab und zu? Gerade in Zeiten des Um- und Aufbruchs schadet es schließlich nicht, ein wenig positiv in die Zukunft zu blicken.
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