Tirschenreuth
04.05.2018 - 20:10 Uhr

Integration der Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt: Sprache als Schlüssel

Wie fassen Flüchtlinge Fuß auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis? Darüber informiert Leonhard Merkl im Sozialausschuss. Der Geschäftsführer des Jobcenters nennt auch die wichtigste Voraussetzung.

Merkl gab einen Überblick über die Situation der anerkannten Flüchtlinge in Bezug auf die Integration in den Arbeitsmarkt und die Sicherstellung des Lebensunterhalts. Dabei verwies er auf die Jahresdurchschnittszahlen 2017.

In diesem Zeitraum betreute das Jobcenter 283 Flüchtlinge (erwerbsfähige Leistungsberechtigte im Alter von 15 bis 65 Jahren, 200 Männer und 83 Frauen). Davon waren 108 unter 25 Jahren. Die meisten Personen stammten aus Syrien. Zu den zugangsstärksten Herkunftsländern zählten zudem Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Pakistan und Somalia.

Von den 283 Flüchtlingen waren 83 arbeitslos. 106 hatten keinen Schulabschluss und 169 waren ohne Berufsausbildung. "Unser Vermittlungsteam besteht aus 1,5 Personen. Es muss immer sehr lange und intensive Gespräche führen", erklärte Merkl. Bei der Integration in Arbeit oder Ausbildung steigerte das Jobcenter seine Zahlen: 2016 waren es 20 Flüchtlinge, ein Jahr später 51.

"Das Wichtigste sind die Deutschkenntnisse", stellt er fest. Die meisten Flüchtlinge seien als "marktfern" zu bezeichnen, da sie erst für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden müssten. "Das heißt, es müssen Sprachkenntnisse und berufsbezogene Kenntnisse vermittelt werden", erklärte der Geschäftsführer. Dies geschehe durch spezielle Kurse, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge überwiegend fördere.

Merkl hob außerdem den Einsatz der Ehrenamtlichen hervor. "Ohne die würde es nicht gehen." Die Arbeit mit den Flüchtlingen würde im Jobcenter gut laufen. Die Arbeitgeber seien bereit, diese Leute einzustellen. "Das sind positive Signale" freute sich Landrat Wolfgang Lippert. Kreisrätin Brigitte Scharf erkundigte sich, welche Arbeit die Flüchtlinge hauptsächlich ausüben würden. Der Geschäftsführer erklärte, dass sie wegen der Sprache hauptsächlich "im Helferbereich eingesetzt werden".

Zahlen des Jobcenters

Geschäftsführer Leonhard Merkl legte im Sozialausschuss auch aktuelle Zahlen (Stand: 10. April) vor. Das Jobcenter betreut im Landkreis Tirschenreuth 1622 Kunden im Alter von 15 bis 65 Jahren. Darunter sind 325 Flüchtlinge. Von den 1622 sind 741 Kunden (davon 95 Flüchtlinge) arbeitslos. Im Bereich der Jugendlichen (15 bis 24 Jahre) sind 68 arbeitslos. Darunter befinden sich 22 Flüchtlinge. "Mit den Jugendlichen ist es sehr schwer zu arbeiten. Wir machen aber das Möglichste", stellte der Geschäftsführer fest. (rti)

 
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