Steinmühle. "Das schaut nicht besonders üppig aus. Wir sind aber immer noch in der Einführungsphase", zog Abfallberaterin Stefanie Bräunlein gestern Bilanz. Der Ausschuss für Abfallwirtschaft, Landwirtschaft, Umwelt und Energie tagte im erweiterten Eingangsgebäude der Deponie.
Zehn Monate nach der ersten Abfuhr sind genau 2856 Biotonnen angemeldet. Damit hat sich die Menge seit Februar 2017 schon mehr als verdoppelt. Entsprechend stieg die Menge der eingesammelten pflanzlichen Abfälle, von 17,2 Tonnen im Monat auf zuletzt 66,6 Tonnen. Der Bioabfall wird zur Vergärung in eine Anlage nach Rehau gebracht. "Unser Biogut ist sehr sauber", gab Landrat Wolfgang Lippert ein Lob des Betreibers weiter. Damit das so bleibt, bat Stefanie Bräunlein die Bürger darum, keine kompostierbaren Folien zu benutzen: "Die werden in der Gäranlage unzureichend zersetzt."
Der Landkreis will weiter die Werbetrommel rühren, um die Anschlussquote zu erhöhen. "Drei Viertel der Nutzer haben sich für die 80-Liter-Tonne entschieden", sagte Bräunlein. Die größeren Gebinde für 120 Liter stehen hauptsächlich vor Mehrfamilienhäusern und Wohnblocks. Um noch mehr braune Tonnen unters Volk zu bringen, werden entsprechende Papier-Anhänger als freundliche Erinnerung an den geleerten Restmülltonnen angebracht. Die Resonanz sei erstaunlich, berichtete die Abfallberaterin: "Manche wussten tatsächlich nicht, dass es im Landkreis eine Biotonne gibt." Um die Mülltrennung zu erleichtern, enthält der Abfallwegweiser 2018 eine bebilderte Tafel mit QR-Codes, die in 22 Sprachen "übersetzen".
Bezüglich einer eventuellen gemeinsamen Kompostierung der pflanzlichen Bio-Abfälle in der Region interessierten sich die Kreisräte auch für die Erfahrungen im Landkreis Neustadt, wo seit Oktober über 12 000 Biotonnen ausgeliefert wurden - an alle Haushalte, die keine Eigenkompostierung beantragt hatten. "Wir haben gehört, dass die Telefonleitungen dort anfangs überlastet waren", deutete Bräunlein wenig Begeisterung der Bevölkerung an. "Wir sind froh, nachhaltig mit unseren Bürgern zu arbeiten. Unser Biogut ist sauber", freute sie sich über den Effekt der freiwilligen Anmeldung.
Beim Rundgang durch das neue Eingangsgebäude erklärte Deponieleiter Peter Förster die Neuerungen mit mehr Platz für die Registratur, mehr Büroräumen und einem großzügigen Raum für Besucher: "Wir bringen hier jetzt eine ganze Schulklasse unter." Noch nicht ganz fertig, aber schon sehr anschaulich steht ein Modell des gesamten Deponiegeländes zur Verfügung. Förster verwies auf den jüngst vollendeten Bauabschnitt, der 2018 in Betrieb gehe. Die Kapazitäten der alten Fläche seien bis zum Jahresende erschöpft. Landrat Lippert lobte den Deponieleiter für seine weitblickenden Planungen.
Wenig Tonnen auf dem Land
Die wenigsten Biotonnen stehen in Reuth (22), Neualbenreuth (30), Falkenberg (34) und Ebnath (42), die meisten in Tirschenreuth (445), Mitterteich mit Leonberg (283), Waldsassen (280) und Kemnath (244). Die Abfuhr soll 14-tägig beibehalten werden. Anmeldungen sind jederzeit möglich, bat Abfallberaterin Bräunlein um Verständnis, dass sich die Touren gerade in der Anfangsphase ändern können. Die Termine sind unter www.kreis-tir.de einsehbar. (as)
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