Die Zeiten ohne ausreichende Nahversorgung sind für die Bürger der Gemeinde vorbei. Man wusste am Samstag nicht, wer in Trausnitz heller strahlte: Die Sonne oder die Einwohner, allen voran Bürgermeister Martin Schwandner. Nach langer Vorbereitung, vielen Besprechungen und einer großen Menge Arbeit, hat die Dorfgemeinschaft ihren Dorfladen im ehemaligen Bezzelhaus eingerichtet. Auf die gelungene Umsetzung des gesteckten Zieles, kann die Interessengemeinschaft wirklich stolz sein. Die Zufahrt ist sicherlich nicht ganz unproblematisch, aber ein paar Schritte können dem Kunden ruhig zugemutet werden. Schon von außen macht das Gebäude einen gefälligen Eindruck.
Alles für den Alltag
Die Schriftzüge "Dorfladen Trausnitz" am Giebel und über dem Eingang signalisieren dem Kunden, dass er am richtigen Ort ist. Bereits beim Betreten fällt die helle, freundliche Atmosphäre auf. In Holzregalen stehen gut sortiert die Dinge des täglichen Bedarfs, dazu kommen noch Kosmetikartikel und verschiedene Getränke. In der Kühltheke ist ein reichhaltigen Angebot an Wurstwaren einer Metzgerei ausgelegt, und in den Brotkörben sind Backwaren einer Bäckerei. Dazu kommen noch Obst und Gemüse und die aktuellen Zeitungen. Eigentlich alles, was so im Alltag benötigt wird. Wer dann seinen Einkauf erfolgreich getätigt hat, kann sich im angeschlossenen Café ein Gebäck und einen Kaffee gönnen oder auf der Terrasse ein wenig miteinander plaudern.
Große Eigenleistung
Das Besondere an einem Dorfladen ist, dass alles von den Bürgern selbst bewerkstelligt wird. Die Geschäftsführung hat ehrenamtlich Josef Schwandner übernommen. Im Verkauf und Service wird er dabei von sechs Frauen unterstützt, die sich um alles kümmern. Bei der Eröffnung bat daher Josef Schwandner um Geduld und Nachsehen, wenn nicht alles gleich auf Anhieb funktioniert. Alle müssen sich erst in ihre Aufgabe einarbeiten.
Zur Eröffnung am Samstagnachmittag haben sich viele Besucher, auch von den umliegenden Orten- eingefunden, die alle einen Blick in den Laden werfen wollten und auch gleich ihre ersten Einkäufe tätigten. Bürgermeister Martin Schwandner dankte in seiner Rede allen, die irgendeiner Form zum Gelingen beigetragen haben und das waren sehr viele. Auch finanziell ist der Dorfladen eine große Herausforderung. Den größten Teil mussten die Trausnitzer durch Eigenleistung oder durch den Kauf von Anteilen aufbringen. Auch von staatlicher Seite wurde eine Summe von 50 000 Euro an Fördermittel bereitgestellt. Trotz allem blieb eine Summe von 10 000 Euro an Schulden hängen. Diese sollten noch durch den weiteren Kauf von Anteilen in Höhe von 200 Euro je Stück gedeckt werden.
Jetzt liegt es an der Bevölkerung, ihren Dorfladen zum Erfolg zu helfen. "Der Dorfladen ist auch ein Stück gelebter Umweltschutz", stellte Josef Schwandner heraus. "Keine weiten Wege zum Einkaufen, keine Plastiktüten als Verpackung und ein gut sortiertes Angebot an regionalen und Bio-Produkten dienen der Gesundheit und helfen die Umwelt zu schützen", sind die Überlegungen von Josef Schwandner. Der Einstand am Samstag ist jedenfalls gelungen.
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