Die reiche Tradition der Oberpfälzer Kultur muss laut Bezirkstagspräsident Franz Löffler erhalten und gefördert werden - nicht nur zum Wohle der Bevölkerung. In diesem Sinne übernimmt die Kultur- und Heimatpflege des Bezirks Oberpfalz viele Aufgaben, unter anderem auch die Vergabe des Kulturpreises, der vor 17 Jahren ins Leben gerufen wurde. Zum ersten Mal wird die Kategorie "Galerien" geehrt. Seit 2013 gibt es die Sonderkategorie des Denkmalschutzes.
Mit dem jährlich vergebenen Kulturpreis sollen die kreativen Leistungen der Künstler aus der Oberpfalz geehrt werden. Im Wandel der Zeit stehen die auserwählten Sparten. Damit beweist der Bezirk, dass nicht nur Tradition, sondern auch Modernes zum Erhalt der regionalen Identität eines Preises würdig ist. In diesem Jahr entscheidet sich die Jury aus Fachleuten für die Kategorien Blasmusik, Theater und Galerien. Die Musikkapelle Ursensollen (Kreis Amberg-Sulzbach), die Theatergruppe St. Anton Regensburg und der Kunstverein Weiden freuen sich über den mit 3500 Euro dotierten Preis.
Die außergewöhnliche Nachwuchsförderung war ein großes Kriterium, das zur Entscheidung beiträgt. So beweist die Musikkapelle Ursensollen unter Leitung von Dirigent Stefan Neger , die laut Löffler der Kulturträger der Gemeinde sei, nicht nur ihr musikalisches Können mit 41 goldenen Abzeichen für die Jugend, sondern fördere den Zusammenhalt innerhalb der Kommune. Es werde gewährleistet, dass jedes neue Mitglied schnell Anschluss findet. Im Gegensatz zu vielen Blaskapellen der Region hat der Musikverein aus Ursensollen keine Nachwuchssorgen. Von den 80 Aktiven sind derzeit über die Hälfte noch nicht volljährig.
Auch der Kunstverein Weiden kümmert sich mit außerordentlichem Engagement um junge Nachwuchskünstler und bietet ihnen eine Plattform. Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher nannte unter anderem das Projekt "Standpunkt Landeplätze", das in Kooperation mit den Akademien Prag und Nürnberg verwirklicht wurde oder das interaktive und grenzübergreifende Umwelt-Kunst-Projekt, an dem Studenten aus Deutschland und Tschechien arbeiteten. Außerdem verbinde Galerist und Gründer des Vereins, Wolfgang Herzer , Geselliges und Kunst durch das dazugehörige Café "Neues Linda" und entfernt dadurch die klassischen Öffnungszeiten einer Galerie.
Nach dreieinhalb Jahrzehnten Laienbühne konnte die Theatergruppe St. Anton Regensburg einen regelrechten Kultstatus erreichen. Es gelinge Theaterleiter Stephan Roggenbuck immer wieder junge Menschen für die Bühne zu begeistern und er führe sie mit viel Kreativität und Erfahrung zu Höchstleistungen. Kulturreferent Thomas Gabler lobt in seiner Ansprache auch, dass die Gruppe bewusst keinen Eintritt verlange, damit Menschen aus allen sozialen Schichten Kulturgenuss erleben können. Das in der Pause der Vorstellungen gespendete Geld wird an soziale Einrichtungen, wie zum Beispiel an das Sozialpädagogische Zentrum St. Leonhard, weitergegeben. Die Theatergruppe ist ein wunderbares Beispiel für die Bereicherung der Kultur.
Nicht ohne Grund wird auch Michaela Gottmeier für die Sanierung des Böhmerwaldhauses in Stadlern (Kreis Schwandorf) geehrt. Der mit 5000 Euro dotierte Preis sei durch ihre vorbildliche Ideologie ein denkmalgeschütztes Gebäude wieder zum Leben zu erwecken, gerechtfertigt, erklärt Bezirkstagspräsident Franz Löffler. Mit ihrem Vorhaben sei Gottmeier anfangs überwiegend belächelt worden - jetzt ist es ein heiß begehrtes Ferienhaus, das die bayerisch-böhmische Kultur widerspiegelt. Am Freitag, 3. November, wird Löffler persönlich vor Ort in Stadlern sein, um das Denkmalschild anbringen zu lassen.
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