Bei der Vernissage am Samstagabend wähnte sich der Besucher im Orient. Eine orientalische Sitzgruppe mit Kissen, davor ein bunt verziertes Tischchen. An den Wänden eine Vielzahl von kleinteiligen Mustern, deren Herstellung der Künstler von der Pike auf in seiner Heimatstadt studiert hat. Schon mit 15 Jahren erlernte er in Damaskus die alte Handwerkskunst Al Ajami. "Für uns Weidener ist es etwas ganz Besonderes, einmal Kunst zu entdecken, die bei uns nicht so üblich ist", unterstrich Wildenauer in seinen Ausführungen. "So etwas muss man wirklich mal gesehen haben." Kiki Khersi, der 2015 nach Deutschland gekommen sei und seine Gattin Reem Al Hamwi verdienten jede Unterstützung. Unter den Gästen der Vernissage weilte auch Kiki Khersis Bruder Khaled Keke Kharssi, der als Schneider arbeitet.
Für den Arbeitskreis Asyl und das Netzwerk Asyl gratulierte Pfarrer Hans-Peter Pauckstadt-Künkler. "Für uns ist es eine ganz besondere Sache, dich zu begleiten, lieber Ammar." Der Pfarrer weiter: "Weil es auch viele Negativbeispiele gibt, was Flüchtlinge so alles machen und tun, wenn sie bei uns leben wollen. Umso erfreulicher und wunderbarer ist es, wenn ein junger Mann nach Deutschland kommt, gut betreut wird, Kontakte schließt, Deutsch lernt und sich integriert."
Kiki Khersi sei gerade dabei, in diese Stadt hineinzuwachsen. Ausdrücklich begrüßt wurde Netzwerkkoordinator Manfred Weiß. Pauckstadt-Künkler: "Es ist für mich eine wichtige Arbeit, die wir hier tun." Besonders angetan zeigte sich der Pfarrer von Kiki Khersis Bibelzitaten. "Der Mensch denkt, Gott lenkt, stammt aus dem Alten Testament, was beweist, dass der Künstler in unserer Kultur angekommen ist." Und: "Bayern München ist ja auch deutsche Kultur." Diese Öffentlichkeit durch eine eigene Ausstellung habe Kiki Khersi verdient.
Zur Einstimmung zeigte der Künstler ein kurzes Video, das sein wunderschönes und kulturreiches Heimatland Syrien vor dem Bürgerkrieg darstellte.
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