Wunsiedel
18.05.2018 - 14:16 Uhr

Am 5. Juni feiert das Familienmusical Das Dschungelbuch Premiere bei den Luisenburg-Festspielen: Im Fichtelgebirgs-Urwald

"Alle Affen bitte auf die Bühne! Monkeys on Stage, please!" Auf Simon Eichenbergers Aufforderung hin füllt sich tatsächlich sehr schnell die Luisenburg-Bühne. Noch ist Probenzeit, Kostüme und Masken bleiben noch verborgen. Die Vorbereitungen für die Premiere des Familienmusicals "Das Dschungelbuch" am 5. Juni laufen auf vollen Touren. Der renommierte Schweizer Musical-Regisseur und -Choreograph Eichenberger setzt das Stück in Szene, das auf dem Buch von Rudyard Kipling basiert. Auf die Zuschauer wird aber ein komplett "neues" Dschungelbuch zukommen.

Das kreative Team (von links) Komponist Paul Graham Brown, Autorin und Künstlerische Leiterin Birgit Simmler sowie Regisseur Simon Eichenberger sorgt für ein komplett neues Dschungelbuch auf der Luisenburg.
Das kreative Team (von links) Komponist Paul Graham Brown, Autorin und Künstlerische Leiterin Birgit Simmler sowie Regisseur Simon Eichenberger sorgt für ein komplett neues Dschungelbuch auf der Luisenburg.

"So hat es noch niemand gesehen, so hat es noch niemand gehört", betont Birgit Simmler, die ab dieser Saison neue Künstlerische Leiterin der Luisenburg-Festspiele ist. Sie muss es wissen, denn aus ihrer Feder stammt das Stück. Die Musik hat Paul Graham Brown komponiert, seine englischen Liedtexte hat Simmler ins Deutsche übertragen. "Ich habe lange nach einer sinnvollen Version für die Bühne gesucht, aber keine hat mir so 100-prozentig gefallen", erklärt Simmler. Deshalb habe sie sich dann selber Gedanken zum Stoff gemacht und mit Paul Graham Brown auch den richtigen Komponisten für die musikalische Umsetzung gefunden. "Das ist mittlerweile unser fünftes gemeinsames Stück", so Simmler.

Dramatischer Bogen

Wichtig sei ihr gewesen, den großen dramatischen Bogen des Buches - die Konfrontation zwischen Wolfsrudel und Tiger - herauszuarbeiten: "Das Stück hat auch eine gesellschaftspolitische Dimension, das wird erkennbar. Aber wir überfrachten es auch nicht damit!" Mit der Musik hat Paul Graham Brown im September 2017 begonnen, zu hören sein werden im Stück insgesamt acht neue Songs sowie drei Reprisen. "Das wird alles ziemlich indisch klingen", kündigt der Komponist schon einmal an. Für die Live-Musik werden Keyboarder Thomas Kölbl und an den Percussions Ravi Srinivasan sorgen, der Live-Gesang kommt vom Schauspiel-Ensemble.

Erzählt wird diese Geschichte: Im indischen Dschungel purzelt dem Leitwolf Akela und seiner Frau Rakscha unversehens ein Menschenjunges vor die Pfoten. Als Mogli nehmen sie es in die Familie auf. Doch der Tiger Schir Khan fordert Mogli als Beute. Als das Rudel Schir Khan im großen Rat der Wölfe eine Absage erteilt, schwört der Tiger Rache. Mogli muss nun von Balu, dem Bären, und Baghira, dem Panther, die Gesetze des Dschungels lernen, will er überleben. Zwischen anarchischen Affen, hypnotischen Schlangen und einem idiotischen Geier muss Mogli aber vor allem auch sich selbst finden. Denn während der schützende Leitwolf altert, rückt Moglis Kampf mit dem Tiger näher und näher.

Erstmals Regie

Simon Eichenberger führt erstmals Regie bei den Luisenburg-Festspielen. "Auf dieser Bühne ist irgendwie alles anders und außergewöhnlich", bekennt er mit großem Respekt. Man müsse sie sehen und erleben, dann könne man mit ihr arbeiten. Für das Dschungelbuch braucht die Bühne nicht neu erfunden werden, erläutert Eichenberger. Vielmehr gehe es darum, diese "sinnvoll zu ergänzen". Dies geschieht unter anderem mit exotischen Blättern, mit Tempelruinen, mit einem Geiernest, einem Baumhaus und einer imposanten Schlange. "Auf dieser Bühne lassen sich viele Spielereien machen", sagt der Regisseur.

Bereits bei der Auftakt-Sequenz wird dies deutlich, zum Song "Das Gesetz des Dschungels" werden die gesamte Breite, Tiefe und Höhe der Bühne genutzt. "Komm in den Dschungel! Worauf wartest Du? Wir tragen Dir manche Geheimnisse zu", schallt es in den Zuschauerraum. Die ersten Szenen führen vor Augen und Ohren, dass sich die Zuschauer auf ein rasantes Musical mit peppigen Choreographien freuen dürfen.

Die Freude steht übrigens auch Helge Mark Lodder ins Gesicht geschrieben. "Mit der Rolle erfüllt sich schon ein Traum", gesteht der 24-Jährige, der den Part von Mogli übernommen hat. Die Bühne sei eine enorme körperliche Herausforderung angesichts der Tatsache, dass es stets von A nach B springe. "Aber Bühne und Rolle sorgen auch dafür, dass man ganz viel von dem zeigen kann, was man gelernt hat", so der Nachwuchs-Schauspieler.

Bei der Premiere am 5. Juni setzen Regisseur Eichenberger und Künstlerische Leiterin Simmler noch auf einen besonderen Überraschungseffekt: Erst dann wird es nämlich die Kostüme und Masken der Akteure auf der Bühne zu sehen geben. "Sie sind natürlich schon fertig und ich bin sicher, sie werden die Zuschauer bezaubern", kündigt Simmler an.

Premiere am 5. Juni

"Das Dschungelbuch" feiert am Dienstag, 5. Juni, um 10 Uhr Premiere, es folgen noch 26 weitere Vorstellungen. Die beiden Abendvorstellungen gehen am 29. Juli und 9. August jeweils um 20.30 Uhr über die Bühne. Weitere Informationen im Internet unter www.luisenburg-aktuell.de.

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Karten beim NT/AZ/SRZ-Ticketservice unter % 0961/85-550, 09621/306-230 oder 09661/8729-0

 
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