"Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland ungefähr 10 000 Menschen das Leben, davon sind etwa 70 Prozent Männer", berichtet die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention in Berlin. Sie informiert weiter: "Das Suizidrisiko steigt bei Frauen und Männern mit dem Lebensalter. Das durchschnittliche Lebensalter eines durch Suizid Verstorbenen liegt bei ca. 57 Jahren - mit steigender Tendenz. In Deutschland sterben ungefähr genau so viele Menschen durch Suizid wie durch Verkehrsunfälle, Aids, illegale Drogen und Gewalttaten zusammen."
Die Anzahl der Suizidversuche könne auf mindestens 100 000 im Jahr geschätzt werden. Suizidversuche würden besonders häufig von Frauen und in jüngerem Lebensalter unternommen, sie könnten oft als "Hilferufe" interpretiert werden. Sie müssten immer ernst genommen werden, da sie ein Hinweis auf das Vorhandensein von psychischen Problemen seien. Ungefähr jeder Dritte unternehme nach dem ersten einen weiteren Suizidversuch, und jeder Zehnte sterbe später durch Suizid. Eine Unterscheidung zwischen "ernsthaften" und "nicht ernsthaften" Suizidversuchen werde in der Suizidforschung mehrheitlich nicht mehr getroffen.
Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe informiert, dass bei 90 Prozent der Suizidfälle in Deutschland eine Depression oder eine andere psychiatrische Erkrankung vorausgegangen seien. Besonders depressiv Erkrankte könnten als Risikogruppe in Bezug auf die Suizid-Berichterstattung in den Medien angesehen werden. Je größer die Aufmachung eines Berichtes über Suizid, je emotionaler der Inhalt, umso häufiger werde es zu Nachahmungen kommen.
20.07.2018 - 13:32 Uhr
70 Prozent sind Männer
von Jürgen Kandziora
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