Amberg
07.02.2019 - 12:30 Uhr

Auf Flügeln des Gesanges

Darfs a bisserl mehr sein? Ja, absolut! Für den musikalischen Abend mit jungen Gesangstalenten von der Hochschule für Musik Nürnberg hätte man sich einen größeren Publikumszuspruch in Amberg gewünscht.

Zum vierten Mal präsentierten junge Talente der Hochschule für Musik Nürnberg im Amberger Stadttheater das Konzert „Auf Flügeln des Gesanges“. Auf dem Bild singt die junge Sopranistin Sofia Kuzanova, begleitet am Flügel von Gordian Teupke. Bild: Wolfgang Steinbacher
Zum vierten Mal präsentierten junge Talente der Hochschule für Musik Nürnberg im Amberger Stadttheater das Konzert „Auf Flügeln des Gesanges“. Auf dem Bild singt die junge Sopranistin Sofia Kuzanova, begleitet am Flügel von Gordian Teupke.

Das Thema des Abends - "Auf Flügeln des Gesanges" - ist dem von Felix Mendelssohn vertonten Gedicht von Heinrich Heine entnommen. Mendelssohn war nun gerade nicht unter den Komponisten des Programms zu finden, aber sonst tummelte sich sozusagen die Elite klassischer Musik: von Brahms bis Zeller und von Debussy, Donizetti über Händel, Lehar, Mozart, Puccini, Rossini, Richard und Johann Strauss bis Hugo Wolf. Junge Gesangstalente von der Hochschule für Musik Nürnberg unter Leitung von Susanne Kelling erarbeiteten ein buntes Potpourri hinreißender Melodien aus Lied, Oper und Operette. Studierende aus dem Fachbereich Audioproduktion unter der Federführung von Maximilian Kock haben das Konzert aufgezeichnet.

Großer Flügel, großes Mikrophon, große Emotionen. Im hellen Scheinwerferlicht die Solisten. Hellwach und unwiderstehlich, voller Elan und mit junger Leidenschaftlichkeit überzeugen Mara Maria Möritz, Sofia Kuzanova, Lisa Orthuber (Sopran), Lena Zeizel (Mezzosopran), Chang Liu, Ruihang Sun (Tenor) und Hyonho Yoo (Bariton). Die Klavierbegleitung übernehmen sehr indivduell und einfühlsam Susanna Klovsky und Gordian Teupke. Beide sind Meister ihres Faches und begleiten hoch professionell den Gesang.

Sehr charmant die Frontfrau und Moderatorin des Abends: Susanne Kelling. Selbst gefeierte und mit Preisen ausgezeichnete Mezzosopranistin kennt sie die Tücken und Fallstricke auf der Karriereleiter zu großem Sängerruhm. Deshalb sei es so wichtig, „Praxis- und Bühnenerfahrung“ zu sammeln und das noch dazu im wunderschönen Stadttheater in Amberg, so schwärmt sie.

Ihre attraktiven Schützlinge präsentieren sich optisch in feiner Abendrobe, stimmlich hochmotiviert und bestens präpariert. Jeder Interpret, jede Interpretin gestaltet den Auftritt individuell und mit vollem Einsatz. Es ist umwerfend, dem üppigen Klangfarbenspiel zuzuhören, die rhythmische Frische hautnah zu spüren und die hart erarbeitete Lockerheit der noch so jungen Stars von morgen zu erleben. Je nach Temperament werden die Farben gemischt, der Auftritt inszeniert, die Lieder/Arien angelegt.

So unterschiedlich die Musik ist, so verschieden sind auch die Biografien der Agierenden und ihr Weg zur Musikhochschule. Mit kurzen, aber sehr persönlichen Worten stellt Frau Professorin ihre Studenten/innen vor. „Die Musik ist zu mir gekommen“, so beschreibt zum Beispiel Lena Zeizel ihren Weg, den sie nach einem Umweg für sich gefunden hat. Und die Augsburgerin Mara Möritz verrät: „Das Singen beflügelt mich so - ich schwebe!“

Beschwingt fühlt sich auch das Publikum, spendet jedem Auftritt großen Applaus und freut sich auf eine Neuauflage des Kulturprojekts zwischen der Hochschule für Musik Nürnberg mit der Ostbayerischen technischen Hochschule (OTH) Amberg/Weiden am 22. Januar 2020. Nach offiziellem Blumenüberreichen an die Gäste und Champagner-Zugabe-Schlusschor aller Sängerinnen und Sänger plus Professorin an die Konzertbesucher wollte der Beifall kein Ende nehmen!

 
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