Keine "Couch-Potatoes"

Die Drei sind alles andere als faule Stubenhocker: Hank Willis, der grandiose Primas auf der Geige und virtuose Mandolinenspieler, Colt Knarre zupft den Bass ganz unnachahmlich und Couchie Couch greift die Gitarrenakkorde und zwitschert, gurrt und gurgelt höchst melodiös. Sie präsentieren sich mit Hillbilly und Swingmusicals Überflieger mit flockigen Sprüchen, verführerischen Balladen und frechen Songs.

Als hätten sie sich samt Sitzmöbel vom Wohnzimmer auf die Bühne gebeamt, so präsentieren sie sich locker-lässig mit alten, aufgepeppten Schlagern und eigenen Songs im Stil vergangener Tage, mal in deutscher Sprache gesungen, dann wieder in Englisch.

Im Mittelpunkt natürlich das Sofa mit grellrotem Samtüberwurf, daneben Mikrophone und Lautsprecher. Viel Schnickschnack benötigen die Drei wirklich nicht: Eine Eisbärenmütze für den Kontrabass, eine Blumenkette um den Hals und schon sind alle Akzente gesetzt für eine Zeitreise vom Nordpol bis zum Südseestrand und vom Prenzlauer Berg, Berlin, bis nach Amberg. „Eine wunderschöne Stadt habt ihr“ schmeicheln sie den Oberpfälzern. Das kommt natürlich an, wie auch die übrigen Sprüche, die humorvollen Texte und kreativen Überleitungen.

Ob das „Baby“ greint, der Zarah-Leander-Oldie „Nur nicht aus Liebe weinen“ gehaucht wird, oder „die Julischka aus Budapest“ temperamentvoll agiert, ein Schmunzeln zaubern die Nummern allemal in die Gesichter. Das Publikum geht mit! Ja sogar beim „Skandallied mit fiesem Unterton“ vom Weiberheld im Frauenknast ertönen keine erbosten Pfiffe. Und bei „Wodka rein, Wodka raus“ trällern schon wieder viele mit.

Die Swingmusik der Couchies gefällt Jungen wie Älteren, sie ist old fashioned und doch trendy und macht gute Laune. Sie ist Handmade und von höchster Qualität, von Superprofis gespielt, zum Mitsingen und Zuhören geeignet. Die Temperaturen kochen hoch, der Bass beginnt zu leuchten, die Geige zu qualmen und der Applaus will gar nicht enden. „Schont eure Hände“ lautet die Aufforderung von der Bühne. Aber erst nach zwei Zugaben macht sich ein gut gelauntes Publikum auf den Heimweg.