Amberg
20.09.2018 - 15:46 Uhr

Landesamt startet in Amberg

Das Thema Pflege hatte im inzwischen ehemaligen Amberger Bundeswehrkrankenhaus schon immer einen hohen Stellenwert. Seit Donnerstag residiert dort ganz offiziell das neue Landesamt für Pflege.

Das Landesamt für Pflege in Amberg ist seit Donnerstag ganz offiziell. Die beiden Staatsminister Albert Füracker (von links) und Melanie Huml enthüllten gemeinsam mit dem neuen Präsidenten Markus Schick die Tafel am Eingang. Bild: Stephan Huber
Das Landesamt für Pflege in Amberg ist seit Donnerstag ganz offiziell. Die beiden Staatsminister Albert Füracker (von links) und Melanie Huml enthüllten gemeinsam mit dem neuen Präsidenten Markus Schick die Tafel am Eingang.

Manche Landesämter, wie das für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, haben schon 100 Jahre überstanden. Markus Schick war dort über Jahre Vizepräsident. Nun ist er Präsident des neuen Landesamtes für Pflege, das am Donnerstag ganz offiziell in Amberg eröffnet worden ist. Dafür reisten eigens die Minister Melanie Huml (Gesundheit und Pflege) sowie Albert Füracker (Finanzen und Heimat) an, um dem Festakt den politischen Rahmen zu geben.

Markus Söder sagt ab

Der angekündigte Ministerpräsident Markus Söder hatte zwar aus Termingründen kurzfristig abgesagt, der Freude der Festgäste tat das aber keinen Abbruch. Melanie Huml, die zuständige Ministerin, lobte die bisher 26 Mitarbeiter - im Endausbau sollen es rund 350 sein - der neuen Behörde für ihre Aufbauarbeit. Sie vergaß aber nicht, dem Finanzministerium für die Amtshilfe bei der Bearbeitung der Anträge für das neue Pflegegeld zu danken. Die sollen ja künftig als eine Aufgabe der Behörde in Amberg verwaltet werden.

"Es ist ein dickes Brett, das wir da vorhaben", machte Huml deutlich und verwies darauf, dass das Landesamt für Pflege darüber hinaus für die Schaffung von 500 Kurz- und 1000 zusätzlichen Langzeitpflegeplätzen verantwortlich sein wird. "Dafür brauchen wir aber auch die entsprechenden Kräfte", so machte sie deutlich. Die angemessen zu bezahlen seien. "Damit die Wertschätzung mal nicht nur mit Worten sondern auch finanziell zum Ausdruck kommt."

Finanzminister Albert Füracker sagte: "Es ist schon eine Herkulesarbeit, das zu schaffen." Und meinte damit die enorme Leistung, ein ganzes Landesamt aus dem Boden zu stampfen. Füracker verwehrte sich dagegen, die Staatsregierung betreibe dabei Strukturpolitik auf dem Rücken ihrer Beamten. "Wir machen Strukturpolitik mit Stellen", sagte er. "Es wird deshalb niemand gezwungen umzuziehen." Es sei viel mehr die Möglichkeit für Menschen aus der Oberpfalz, in ihre alte Heimat zurückzukehren und hier zu arbeiten.

Pflege ein wichtiges Feld

Der neue Präsident Markus Schick sagte in seiner Ansprache, es habe zu allen Zeiten Anlässe gegeben, Landesämter zu gründen. Sei es eine Tuberkulose-Epidemie oder Weinpanscherei gewesen. "Die Pflege ist heute ein ganz wichtiges Feld." Kaum habe seine Behörde die Räume im ehemaligen Amberger Bundeswehrkrankenhaus bezogen gehabt, seien auch schon neue Aufgaben an seine Mitarbeiter herangetragen worden. "Unsere Aufgabe ist es, das Thema Pflege in die Gesellschaft zu tragen."

Bevor sich die Türen für die Gäste zur Besichtigung öffneten, waltete noch die Geistlichkeit ihres Amtes. Der evangelische Regionalbischof Hans-Martin Weiß und Prälat Lorenz Wolf, der Leiter des katholischen Büros Bayern, machten deutlich, dass das Thema Pflege alle angeht - möglicherweise auch sie selbst. Lorenz Wolf überreichte Ministerin Melanie Huml für das neue Amt ein Kreuz, das aus dem Holz des Dachstuhls vom Geburtshaus Papst Benedikt XVI. gefertigt wurde.

 
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