Nach der zweiten Zugabe, lautem Getrampel, frenetischen Beifall und schließlich Standing Ovations entlässt am Samstagabend das Publikum Six Pack. Mit ihrem neuen Programm "Goldsinger" treffen die sechs Stimmgewaltigen im ACC genau den richtigen Ton direkt ins Herz ihrer Zuhörer.
Es ist im Jahre 1988 als sich die stahlharten Profis in der Geheimagentur für Arbeit zusammenfinden als Gruppe von Agenten von 000 bis 005. Mit einem Medley aus bekannten Filmmelodien - zum Genre passend - erscheinen die Sänger im Trenchcoat. Noch steht die Mauer, der kalte Krieg zwischen Ost und West ist auf seinem Höhepunkt und Margot und Erich Honecker sind ein Paar, das mitregiert.
Wenn Bernd Esser im sächsischen Dialekt die Gattin mimt, lacht das Publikum Tränen. Er ist nicht der Womanizer wie angeblich sein Kollege 003, aber bei den Arien, die er schmettert, gibt es spontanen Zwischenapplaus. Johannes Betz, Lars Kienle, Christian Strobler, Markus Lohmüller und Markus Burucker stehen ihm stimmlich in nichts nach, aber mit seinem glasklaren Tenor - vielmehr Sopran - besticht er ganz einfach.
Es ist erstaunlich, was den Männern rund um das politische Bespitzeln an Wortspielereien einfallen. Jeder Satz den die Comedians raushauen, jede Choreographie und natürlich ihre arrangierten Songs aus jener Zeit bannt den voll besetzten Saal. Ganz großes Kino zeigt die Bayreuther A- Capella-Formation, schauspielert und blödelt in den zwei Stunden mit einem Charme, der seinesgleichen sucht.
Haben die Zuhörer schon bei etlichen Stücken mit geklatscht, reißt es sie schließlich bei "Born to be alive" von den Stühlen und der Boden erbebt unter den Tanzenden. Mit einem flehenden "Leute, wir müssen zurück ins Heim!" verabschieden sie sich schließlich von ihren Fans, denen es sichtlich schwerfällt, den Abend zu beenden.
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