Laut Irina Huber gibt es in jeder Sprache Wörter, die nicht eindeutig zu übersetzen sind. Die gebürtige Ukrainerin, die beim Amberg-Sulzbacher Caritasverband beschäftigt ist, nennt ein Beispiel aus ihrer Heimat: Wyschywanka. Der Begriff habe keine eindeutige deutsche Entsprechung, stehe aber für ein gesticktes Hemd oder eine gestickte Bluse. Die Muster dafür reichten bis ins frühe Mittelalter zurück.
Am dritten Donnerstag im Mai feiern die Ukrainer traditionell den "Tag von Wyschywanka“. So auch in diesem Jahr in Amberg. Für Ukrainer bedeute das Wyschywanka aber viel mehr als nur ein schmuckvolles Kleidungsstück für Festtage. Es fungiere als „Code der Nation“, der als Kulturgut angesehen wird.
2004, nach der friedlichen Revolution in der Ukraine, sei das Wyschywanka in den Alltag der Ukrainer zurückgekehrt und erlebe einen beispiellosen Boom. An diesem Tag vereine das Wyschywanka die Ukrainer auf der ganzen Welt. Der Caritasverband für die Stadt Amberg und den Landkreis Amberg-Sulzbach hatte deswegen zum "Tag von Wyschywanka“ in sein Sozialzentrum in Amberg eingeladen. Während Irina Huber die Hintergründe erklärte, steuerte Olga Gampel-Rudnikova landestypische Spezialitäten bei.
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