Initiator und Regionalkantor Bernhard Müllers hat offensichtlich ein gutes Rezept gefunden, das Genre Orgelmusik attraktiv zu machen. Das Festival zieht inzwischen Orgel-Freunde aus der ganzen Region an. Was beflügelt dieses Amberger Sommer-Highlight im klassischen Konzertleben?
Die Zeit: wohldosierte 30 Minuten Musik zum Sommer-Samstag um 12 (im August auch um 13 Uhr), 16 Konzerte an 10 Samstagen, vom 6. Juli bis 7. September.
Der Ort: Die dem Heiligen Augustinus geweihte Schulkirche gehört zu den schönsten Rokoko-Kirchen Bayerns.
Der Klang: Die Akustik der Kirche zählt zum Besten in Amberg.
Das Instrument: Auf der einmaligen muschelförmigen Empore steht das herrliche, aufwendige Orgelgehäuse des Amberger Orgelbauers Funtsch, erbaut 1760. Es beherbergt ein nicht nur in Amberg herausragendes Instrument der Firma Sandtner, erbaut 1993. Es basiert auf der originalen Disposition von Funtsch, die mit viel Fingerspitzengefühl um sieben Register und einen Schweller erweitert wurde. So lässt sich eine stilistisch weit greifende Literatur darstellen. A propos: Diese ist von Barock bis Moderne bis zur Improvisation breit aufgestellt.
Die Partner: Es gibt nicht nur Orgel zu hören - 2019 treten zur Königin der Instrumente Gesang, Panflöte, Trompete, Horn und Violine.
Die „Weltoffenheit“: Neben dem einheimischen Spiritus Rector Bernhard Müllers musizieren in den 15 Konzerten ab 6. Juli Musikerinnen und Musiker aus Deutschland, Belgien, Italien, Tschechien.
Jung und alt: Im Programm finden sich junge Nachwuchsmusiker (von der Hochschule für kath. Kirchenmusik Regensburg) wie etablierte Organisten.
Regional und international: Joachim Pfannschmidt aus Vilseck, Schüler am Max-Reger-Gymnasium, nun stellvertretender Solohornist in Kassel: (Eröffnungskonzert am 6. Juli). Martin Sturm aus Velburg, der seit dem Gewinn des 1. Preises bei der internationalen Orgelwoche Nürnberg in aller Welt konzertiert. Er begeisterte schon 2018 und wird ein reines Improvisationskonzert spielen (3. August). Paolo Oreni, Konzertorganist aus Treviglio - mittlerweile in der Region kein Unbekannter mehr. Er wird als zusätzliches Schmankerl am 31. August um 20 Uhr in St. Martin zu dem Stummfilm „Johanna von Orleans“ live die Filmmusik an der dortigen Walcker-Orgel (1968) improvisieren.
Die Präsentation: Sehr bewährt hat sich die Übertragung des Spieler auf eine Leinwand im Kirchenschiff: Da „spielt nicht nur die Orgel“, sondern ein Organist mit Fleisch und Blut. Nebenher sei angemerkt, dass Orgelmusik, erzeugt mit „Orgelwind“ bestens in den „Luftkunstort“ Amberg passt.
Ideell wird die Reihe unterstützt vom Kulturamt der Stadt Amberg, finanziell von der VR-Bank Amberg. Die unerlässlichen „guten Geister“ im Hintergrund stellen die Pfarrei St. Martin und der Orgelbauverein „Projekt Orgel St. Martin e. V.“, dem der Erlös der Konzerte zugute kommt - die Walcker-Orgel geht bereits angeschlagen in ihre Endrunde. Details zu den Konzerten (freier Eintritt, großherzige Spenden gern gesehen) finden sich im Flyer oder auf der Webseite der Amberger Orgelmusik.
Informationen im Internet: amberger-orgelmusik.de
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