Die bayerische Landarztprämie stößt auf großes Interesse. Am Montag wurde der Allgemeinmedizinerin Claudia Franke aus Tiefenbach (Landkreis Landshut) der 100. Landarztprämienbescheid von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek verliehen. "Ich freue mich sehr, dass ich bereits den 100. Landarztbescheid überreichen kann – und das nur acht Monate nach der Umstellung unseres Förderprogramms auf die Landarztprämie. Das zeigt, wie attraktiv unser Programm ist", sagte Holetschek laut einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums. Man wolle den ländlichen Raum besonders unterstützen. Ziel sei es, die Versorgung auf dem Land zu verbessern. Ärztinnen und Ärzte wie Claudia Franke würden einen wichtigen Teil dazu beitragen. "Wir freuen uns sehr, dass unser Hausarzt Peter Maria Otto seine Praxisräume in die neue Ortsmitte von Tiefenbach verlegt und gleichzeitig die Leitung und damit die Verantwortung an seine junge Kollegin Claudia Franke übertragen hat", sagte die erste Bürgermeisterin von Tiefenbach, Birgit Gatz, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.
Die Landarztprämie unterstützt die Niederlassungen von Haus- und Fachärzten sowie von Kinder- und Jugendpsychiatern einmalig mit bis zu 60.000 Euro, wie Holetschek ausführte. Voraussetzung ist, dass sich die Ärzte in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern niederlassen. Bei Kinder- und Jugendpsychiatern liege die Grenze bei 40.000 Einwohnern. "Damit motivieren wir die angehenden Ärztinnen und Ärzte schon im Studium, später beruflich im ländlichen Raum Fuß zu fassen. Wer sich verpflichtet, seine Weiterbildung auf dem Land zu absolvieren und im Anschluss daran noch fünf Jahre dort zu praktizieren, erhält für maximal vier Jahre einen Zuschuss von monatlich 600 Euro", wird er aus der Pressemitteilung des Ministeriums zitiert. Das Engagement zahlt sich aus, laut Holetschek konnte man bereits 270 Studentinnen und Studenten dafür begeistern.
Die bürokratieärmere Landarztprämie ersetzt seit Januar 2021 das bisherige Förderprogramm zur Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im ländlichen Raum. Zusammen mit dem Vorgängerprogramm der Landarztprämie hat das Gesundheitsministerium laut Mitteilung seit 2012 insgesamt bereits 843 Niederlassungen und Filialbildungen im ländlichen Raum unterstützt, darunter 608 Hausärztinnen und Hausärzte.
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