Bayern
25.01.2022 - 16:19 Uhr

Bayern steigt aus Luca-App aus

Bayern steigt aus der Luca-App zur Rückverfolgung von Kontakten in der Corona-Pandemie aus. Im April läuft der Vertrag aus.

Die Startseite einer Luca-App ist auf einem Bildschirm eines Smartphones dargestellt. Foto: Bernd Weißbrod/dpa Bild: Bernd Weißbrod
Die Startseite einer Luca-App ist auf einem Bildschirm eines Smartphones dargestellt. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Der Freistaat Bayern werde den Vertrag der Luca-App zum 5. April auslaufen lassen, teilten Gesundheits- und Digitalministerium am Dienstag mit. Man setze im Kampf gegen die Corona-Pandemie stattdessen künftig auf eine anonymisierte Kontaktverfolgung und die Weiterentwicklung der Corona-Warn-App. Andere Länder verfahren schon genauso oder haben dies angekündigt.

Als Grund nannten die beiden Ministerien die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante, die eine individualisierte Nachverfolgung von Kontaktpersonen durch die Gesundheitsämter deutlich erschwere. Eine Kontaktdatenerfassung per Luca-App sei deshalb nicht mehr angezeigt.

Bayern hatte zum 6. April 2021 eine Lizenz über zwölf Monate für die landesweite Nutzung der Luca-App erworben. Im Falle einer bestätigten Covid-19-Infektion konnten die Gesundheitsämter die mit der App erfassten Kontaktdaten der infizierten Person, etwa in Restaurants oder Kinos, abfragen und weitere Kontaktpersonen verständigen.

„Auf der Grundlage einer genauen Nutzenbewertung haben wir uns entschlossen, nach Auslaufen des Nutzungsvertrags der Luca-App diesen nicht zu verlängern“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Die Corona-Warn-App stärke die in der aktuellen Omikron-Welle mit hohen Infektionsraten besonders wichtige Eigenverantwortung jedes Einzelnen. „Denn sie versetzt die Nutzer in die Lage, sich unverzüglich selbst wirksam zu schützen und andere zu warnen.“ Er habe Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gebeten, die App für diese neue Rolle fit zu machen und mehr Details zu den jeweils infektionsrelevanten Kontakten zur Verfügung zu stellen - also konkretere Informationen zu Ort und Zeitpunkt der Risikokontakte.

Zuletzt hatte sich der Einsatzbereich der Luca-App bereits deutlich reduziert - etwa weil die Pflicht zur Kontaktdatenerfassung in Bayern deutlich zurückgefahren wurde, unter anderem in Restaurants. Parallel dazu sei die Corona-Warn-App des Bundes stetig weiterentwickelt worden und deckte immer mehr Funktionalitäten der Luca-App mit ab.

Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) erklärte: „Die Erhebung der Kontaktdaten per App war im letzten Jahr ein wesentlicher und zu dem Zeitpunkt sehr sinnvoller Baustein im Kampf gegen die Pandemie.“ In der aktuellen Lage würden nun andere Wege in der Corona-Abwehr nötig.

Oberpfalz25.05.2022
 
Kommentare

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Martin Pfeifer

Auch das Thema "Luca-App" spricht dafür, das die Regierenden wohl auf eine Durchseuchung des "ungeimpften Rest" setzen. Wozu Kontaktnachverfolgung mit der Luca-App, wenn es in den Gesundheitsämtern eh nicht das Personal gibt, diese auszuwerten? Wozu überhaupt Kontaktnachverfolgung in der Gastronomie? Das liefert doch nur Daten, die politisch unangenehm sind. Also schaffen wir die Kontaktnachverfolgung gleich ab, damit keiner merkt, wo er sich wirklich angesteckt hat. Das schädigt ja nur das Geschäft.

Und jetzt als Ersatz einfach das Bundesgesundheitsministerium zu bitten, doch bitte die Corona-Warn-App mit genaueren Informationen zu versehen, wann das genau war, nützt doch gar nicht. Und was Eigenverantwortung der Bürger uns bringt, haben wir ganz am Anfang der Pandemie gesehen. Und wir sehen es jetzt Sonntags und Montags bei den Demo's der Corona-Leugner, Impf-Gegner und Querdenker.

25.01.2022
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