Bayern
18.05.2021 - 22:59 Uhr

Kein Stopp von Erstimpfung mit Biontech und Moderna

Angesichts der für Zweitimpfungen verstärkt benötigten Impfstoffe von Biontech und Moderna gibt es Verwirrung im Umgang mit Erst-Impfungen.

Impfstoffe von Biontech müssen für die Zweitimpfung vorgehalten werden. Bild: Christian Charisius
Impfstoffe von Biontech müssen für die Zweitimpfung vorgehalten werden.

Aus den Landratsämtern in Bayreuth und Bamberg hieß es am Dienstagabend, man sei angewiesen worden, die Erstimpfungen mit diesen Vakzinen zu stoppen und nur noch Zweitimpfungen durchzuführen. Das Gesundheitsministerium widersprach: Es habe keine Anweisung gegeben, die Erstimpfungen gänzlich zu stoppen, hieß es am Abend.

Am Mittwoch gab Gesundheitsminister Klaus Holetschek ergänzend in München bekannt, dass es knapp drei Wochen lang in den bayerischen Impfzentren fast ausschließlich nur noch Zweitimpfungen geben wird. "Ich gehe davon aus, dass wir ab der Kalenderwoche 23 in den Impfzentren wieder mit Erstimpfungen weitermachen können, die übrigens auch bei den Hausärztinnen und Hausärzten und Fachärzten weiter abgegeben werden", sagte er. Bis zum 7. Juni aber müssten sich die Impfzentren auf die anfallenden Zweitimpfungen konzentrieren, es werde daher nur wenige Termine für Erstimpfungen geben.

Viele Zweitimpfungen durch Verlängerung des Impfintervalls

Der Grund sind überdurchschnittlich viele Zweitimpfungen durch die Verlängerung des Impfintervalls bei den Vakzinen von Moderna und Biontech. Dadurch hatten im April besonders viele Menschen ihre erste Spritze erhalten. Hinzu kommt laut Holetschek bei unter 60-Jährigen der Wechsel des Impfstoffs von Astrazeneca auf die mRNA-Impfstoffe bei Zweitimpfungen.

"Dass wir uns jetzt eine Zeit lang auf die Zweitimpfungen konzentrieren, ist jetzt eigentlich nichts Überraschendes", betonte Holetschek deshalb. "Es ist ja nicht so, dass man sagt, Erstimpfungen werden eingestellt." Die Ärzte impften schließlich weiter, auch wenn der Bedarf bei sämtlichen Impfstoffen über dem Verfügbaren liege. Der vom Bund geplanten Aufhebung der Priorisierung auch in den Impfzentren steht Holetschek derweil skeptisch gegenüber.

Reserven für Impfstoffe von Biontech und Moderna

Das Landratsamt Bayreuth hatte zuvor mitgeteilt, das Ministerium habe den Leitern der bayerischen Impfzentren mitgeteilt, dass ab Mittwoch alle verfügbaren Impfstoffe von Biontech und Moderna ausschließlich für Zweitimpfungen zu verwenden seien. Das bedeute, dass in den Impfzentren in Stadt und Landkreis Bayreuth sämtliche Corona-Erstimpftermine kurzfristig storniert werden müssten.

Auch aus dem Landkreis Bamberg kam eine ähnliche Information: Ohne Vorwarnung seien die Impfzentren angewiesen worden, ab Mittwoch nur noch Zweitimpfungen durchzuführen und alle geplanten Erstimpfungen abzusagen. Bayernweit müssten Reserven der Impfstoffe von Biontech und Moderna aufgebaut werden, um die Zweitimpfungen sicherzustellen.

Auch andernorts müssen Erstimpfungen eingeschränkt werden, die Rede war aber nicht von einem Stopp. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, sein Gesundheitsamt sei informiert worden, dass das Impfzentrum in den nächsten Wochen kaum Erstimpfungen durchführen könne, damit genug Vakzin für Zweitimpfungen zur Verfügung stehe. „Das ist nicht die Strategie, die ich mir vorstelle und erfüllt auch nicht das, was uns Kommunen von Monat zu Monat immer wieder aufs Neue zugesagt wurde“, kritisierte er.

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