Bayern
Update 11.11.2021 - 14:25 Uhr

Söder will perspektivisch 2G in Bayern umsetzen

Die Lage in den Kliniken ist dramatisch. In einem Treffen mit den Klinik-Vertretern wurde das deutlich. Ministerpräsident Söder will die Versorgung aufrechterhalten. Perspektivisch könne das aber nur mit 2G und 2G-Plus erreicht werden.

Ministerpräsident Markus Söder will in Bayern 2G umsetzen. Symbolbild: Christophe Gateau/dpa
Ministerpräsident Markus Söder will in Bayern 2G umsetzen.

Seit Donnerstag gilt in Bayern wieder der Katastrophenfall. Grund ist die Entwicklung der Corona-Pandemie. Die Lage in den bayerischen Krankenhäusern ist zunehmend dramatisch. Ministerpräsident Markus Söder beriet am Donnerstag mit Klinik-Vertretern über das weitere Vorgehen.

Söder will im Kampf gegen die galoppierenden Infektionszahlen in der Corona-Pandemie flächendeckende Zugangsverbote für Ungeimpfte einführen. Einen entsprechenden Vorschlag zur landesweiten Hochstufung auf 2G - also Zugang nur für Geimpfte und Genesene, nicht mehr für negativ Getestete - werde er dem Koalitionspartner Freie Wähler unterbreiten. Gleichzeitig solle in Clubs und Diskotheken der Standard 2G plus gelten - also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene, die aber zusätzlich noch einen Schnelltest machen müssen. 2G flächendeckend werde auch auf Bundesebene gebraucht, sagte Söder.

"Die Lage ist sehr ernst", sagte Söder zu Beginn der Pressekonferenz. Die drei Hauptgründe: Zu viele Ungeimpfte, Impfdurchbrüche nehmen zu - teils mit schwereren Verläufen - und wenig Bereitschaft der Menschen sich an die Regeln zu halten. Hinzu kommt der teilweise stille Rückzug mancher Menschen aus dem Pflegeberuf. Die Krankenhäuser seien am maximalen Limit. Der ausgerufene Katastrophenfall erleichtere nun das Betten-Management. Söder sprach zudem von einer Generalmobilmachung in der Pflege. Dafür sollten Anreize gesetzt werden. Söder forderte zudem einen bundesweiten Beschluss zu einer partiellen Impfpflicht, etwa für Bedienstete im Gesundheitswesen.

Zum besseren Schutz vor Impfdurchbrüchen wünscht sich Söder die sogenannten Booster-Impfungen bereits nach fünf Monaten. Man sehe an den Erfahrungen mit den Auffrischungsimpfungen in Israel, "dass Booster Entlastung gebracht haben", sagte der CSU-Chef am Donnerstag. Söder hatte sich bereits in den vergangenen Tagen wiederholt für Booster-Impfungen für alle - unabhängig von ihrem Alter - ausgesprochen. Bisher sind die Auffrischungen meist erst sechs Monate nach der zweite Impfung angedacht.

Impfungen seien weiterhin die beste Möglichkeit, die vierte Corona-Welle zu brechen. "Ohne impfen endet es alles in einer Form von Schwierigkeiten", sagte Söder.

Große Hoffnung setzt Söder in die Ministerpräsidentenkonferenz in der nächsten Woche. Dort soll auch über anstehende Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte und Fasching beraten werden.

Bayern09.11.2021
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.