Bayern
03.11.2021 - 13:24 Uhr

Strengere Regeln ab gelber Krankenhaus-Ampel

Der Freistaat Bayern hat seine Corona-Maßnahmen verschärft. Künftig wird die Corona-Ampel früher ausgelöst, die Möglichkeiten für Ungeimpfte werden geringer und die Maskenpflicht für Schüler kommt zurück.

Eine Tafel vor einem Restaurant informiert die Gäste über die 2G-Regel. Symbolbild: Sebastian Kahnert
Eine Tafel vor einem Restaurant informiert die Gäste über die 2G-Regel.

Bayern verschärft die Corona-Regeln spürbar. Das gab Ministerpräsident Markus Söder am Mittwochmittag bei einer Pressekonferenz bekannt. Corona sei mit aller Macht zurück, besonders bei Ungeimpften. Im Zweifelsfall stehe ein harter Winter bevor, so Söder. Die Berichte aus den Krankenhäusern seien deutlich, teils dramatisch.

Der Zugang zu vielen öffentlichen Veranstaltungen soll in Hotspots künftig nur noch gemäß der 2G-Regel erfolgen – also nur für Geimpfte und Genesene. Bisher hatte Bayern auf 3G gesetzt, also auch Getesteten den Zutritt ermöglicht. Außerdem soll hier die Pflicht zurück zum Tragen einer FFP2-Maske zurückkehren. Bisher waren auch medizinische Masken erlaubt. Einige Gemeinden, besonders in Ober- und Niederbayern, hatten bereits auf eigene Faust entsprechende Regeln durchgesetzt. Außerdem wird die Ampel nun früher gelb und rot – gelb ab 450, rot ab 600 belegten Intensivbetten.

Ein Hotspot gilt bei einer Inzidenz ab 300 und 80 Prozent Intensivbettenauslastung. Unklar ist aktuell noch, wie ein Hotspot definiert wird, wenn es in den Krankenhäusern der Region keine Intensivbetten gibt, die belegt werden können. Einen Lockdown werde es laut Söder nicht wieder geben.

Bei gelber Ampel werde generell auf FFP2-Masken umgestellt, 3G wird zu 3G-Plus oder von 3G-Plus zu 2G. Nicht betroffen sind Handel und öffentliche Verkehrsmittel sowie Hochschulen und Ausbildungsbetrieben. Außerdem kommt eine Testpflicht für Heime.

Bei roter Ampel kommt 3G am Arbeitsplatz sowie 2G ausgeweitet im öffentlichen Leben. Ausgenommen bleiben Handel und öffentlicher Nahverkehr sowie Gastronomie und körpernahe Dienstleistungen wie Frisöre. Kontaktbeschränkungen soll es nicht geben. Wichtig seien für diese Modelle gewissenhafte Kontrollen.

Auch die Maskenpflicht für Schüler am Platz kommt am 8. November zurück. Diese soll im Unterricht und an sogenannten Begegnungsplätzen gelten, nicht aber unter freiem Himmel, also im Pausenhof, erläuterte Kultusminister Michael Piazolo. Für die weiterführenden Schulen sind dann für vorerst zwei Wochen medizinische Masken vorgeschrieben, für die Grundschüler reichen Alltagsmasken für vorerst eine Woche. Dann will die Staatsregierung überprüfen und nachjustieren.

Bereits Tage vor der Kabinettssitzung am Mittwoch hatte Söder diesen Schritt angekündigt. Unterstützung kam unter anderem vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband. "Muss aus gesundheitspolitischen Gründen heraus die Maske wieder getragen werden, dann werden wir dies nach Herbstferien genau so wieder umsetzen", erklärte Verbandsvorsitzende Simone Fleischmann.

Kostenlose Corona-Tests werden vorerst nicht zurückkommen. Söder will aber mit dem Bund besprechen, ob dies zumindest für Geimpfte geändert werden könne. Zuletzt hatte sich unter anderem die bayerische FDP für kostenlose Tests stark gemacht. Der von der Staatsregierung beschrittene Weg sei ein Irrtum, kritisierten die Liberalen.

Darüber hinaus will Söder die Auffrischungsimpfungen in Bayern fördern. Jedem, der das will, solle ein Angebot gemacht werden können. Er glaube, dass letztendlich für jeden doppelt Geimpften eine Auffrischung sinnvoll wäre, so Söder. "Dafür stehen in Bayern 81 Impfzentren auf Standby, die wir aktivieren können", erklärte Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Zunächst stünden Gespräche mit der Ärzteschaft an, um festzustellen, welche Kapazitäten diese hätten. Rund zwei Drittel der Bayern seien doppelt geimpft, erklärte Markus Söder am Mittwoch.

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Weiden in der Oberpfalz02.11.2021
 
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