Deutschland und die Welt
21.03.2019 - 13:36 Uhr

Brexit kostet jeden Oberpfälzer 90 Euro im Jahr

Den Brexit werden wohl auch die einzelnen Bürger in der EU spüren. Eine Studie hat nun ausgerechnet, mit wie viel weniger Einkommen sie im Fall der Fälle künftig auskommen müssen - auch für die Oberpfalz.

Eine britische und eine Europaflagge sind in Berlin miteinander verknotet. Bild: Jens Kalaene/dpa
Eine britische und eine Europaflagge sind in Berlin miteinander verknotet.

Ein harter Brexit könnte für die Oberpfalz ein Einkommensverlust von insgesamt 98 Millionen Euro jährlich bedeuten. Das ist das Ergebnis einer Studie von Giordano Mion von der Universität Sussex sowie Dominic Ponattu von der Bertelsmann-Stiftung. Sie beschäftigen sich anhand einer Simulation auf Basis amtlicher Handelsdaten mit den ökonomischen Folgen des Brexits für EU-Länder und Regionen auseinander. Pro Kopf würde sich laut der Forscher das Einkommen der Oberpfälzer um durchschnittlich 90 Euro pro Jahr verringern. Als Grund für diese Verluste nennen Mion und Ponattu unter anderem "vereinfacht erläutert" steigende Handelskosten, welche sich wiederum auf Produktivität und Preise negativ auswirken würden, aber auch einen sinkenden Wettbewerb in Europa..

Die Wissenschaftler betonen auch, dass sich ein Brexit sehr unterschiedlich auf die einzelnen EU-Länder und Regionen auswirken würde. Die größten Verluste würde ein harter Brexit - Großbritannien ausgenommen - jedoch für Deutschland bedeuten. Hier wären es ein Einkommensverlust von insgesamt 9,5 Milliarden Euro (115 Euro pro Einwohner). In Deutschland selbst wäre Nordrhein-Westfalen mit Köln und Düsseldorf besonders stark betroffen - gefolgt von Oberbayern und Stuttgart. In Oberbayern mit seiner Automobilindustrie in München und Ingolstadt würde ein harter Brexit - so die Wissenschaftler - einen Einkommensverlust von 526 Millionen Euro beziehungsweise 115 Euro pro Kopf bedeuten.

Ein weicher Brexit würde zwar ebenfalls Einkommensverluste mit sich bringen, jedoch deutlich geringere, wie es in der Studie weiter heißt. Die regionalen Unterschiede wären identisch, nur die Höhe der Verluste wäre um rund die Hälfte geringer. Vom Brexit profitieren könnten laut Mion und Ponattu übrigens China, die USA und Russland.

 
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