Gibt es zumindest eine befristete Zukunft für das legendäre Jugendzentrum in Burglengenfeld? Darauf deutet tatsächlich eine Mitteilung des "Juz-Kollektivs" vom Donnerstagabend hin. Demnach habe das Landratsamt Schwandorf einen Käufer für das Gebäude der alten Forstmeisterei in der Schwandorfer Straße gefunden. Dieser habe allerdings einem Mietvertrag für fünf Jahre zugestimmt, heißt es in der Mitteilung des selbstverwalteten Jugendzentrums.
Wer der Käufer des Gebäudes tatsächlich ist, bleibt offen. In der Mitteilung ist lediglich von einem "Unternehmer und Denkmalfreund aus der Region" die Rede. Mit ihm habe es "sehr freundliche und konstruktive Gespräche" gegeben. Dabei sei beschlossen worden, dass das Jugendzentrum und der Musikverein "Bluesfriends" "weitere fünf Jahre bleiben dürfen und hierfür einen festen 5-Jahres-Mietvertrag bekommen", teilen die Autoren mit. "Nach Ablauf der fünf Jahre ziehen das Jugendzentrum und die "Bluesfriends" aus. Danach wird die Denkmalsanierung durchgeführt", heißt es weiter. Nach der Einigung könne der Verkauf nun in Kürze vollzogen werden.
Das Ergebnis bewerten die Juz-Betreiber zwiespältig: "Einerseits freuen wir uns, dass sich ein Käufer für das Gebäude gefunden hat, mit dem wir auf Augenhöhe, transparent und respektvoll kommunizieren können." Allerdings sei man nach wie vor enttäuscht, "dass unser Vereinsheim und das der "Bluesfriends" nicht in öffentlicher Hand bleiben wird". Kritik muss sich in diesem Zusammenhang der Schwandorfer Landrat Thomas Ebeling gefallen lassen. Anders als mit dem nun gefundenen Käufer der Immobilie sei es mit ihm nicht möglich gewesen, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
In der Kritik steht Ebeling in Zusammenhang mit dem Juz bereits seit 2022. Damals war bekannt geworden, dass der Landrat den Verkauf des historischen Gebäudes plant, in dem seit den 1970er Jahren ein selbstverwaltetes Jugendzentrum untergebracht ist. Seinen legendären Ruf erwarb das Juz in den 1980er Jahren, als es im Zentrum des Protestes gegen die WAA in Wackersdorf stand. Unter anderem gingen vom Juz die Planungen für die Anti-Waahnsinns-Festivals aus, zu dem im Jahr 1986 zum Höhepunkt der Proteste mehr als 100 000 Besucher kamen. Eine Stellungnahme des Landratsamts zum Verkauf des Gebäudes war am Freitag nicht zu bekommen.
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