Das Genossenschaftsunternehmen Bayerische Milchindustrie (BMI), das mit der Marke "Frankenland" vor allem auf dem nordbayerischen Markt zunehmend stark vertreten ist, hat das Corona-Jahr 2020 in der Gesamtbilanz ohne Umsatz- und Absatzeinbußen abgeschlossen. Nach Angaben von Vorstandschef Thomas Obersojer legte der Umsatz um 1,8 Prozent auf 665 Millionen Euro zu, der Absatz von Milchprodukten stieg ebenfalls leicht auf 326.000 Tonnen. Inzwischen profitieren auch die 1076 bäuerlichen Milchzulieferer wieder von dem Aufschwung. Nachdem der Milchpreis während des ersten Corona-Lockdowns noch eingebrochen sei, zahle die BMI nun wieder "Preise auf dem Niveau des nordbayerischen Marktes", sagte Obersojer. Im Jahresdurchschnitt 2020 erhielten die Zuliefer demnach 34,77 Cent pro Kilogramm Rohmilch, für Bio-Milch waren es 47,83 Cent.
Besonders zu schaffen machte der BMI die Schließung von Gastronomiebetrieben und Kantinen, einem der wichtigsten Absatzmärkte der Genossenschaft. Kompensiert werden konnte das jedoch durch höhere Exporte und eine deutliche Steigerung beim Käseabsatz. Deutlich gestiegen sei weiter der Absatz von Frischmilch in Mehrwegflaschen. Seit 2018 liege die Zuwachsrate pro Jahr bei rund 25 Prozent. Wie BMI-Vize Winfried Meier mitteilte, will die Genossenschaft auch in den kommenden Jahren weiter wachsen. Die "Strategie 2025" sehe eine Ausweitung der Molke-Exporte, mehr Absatz von Käse und Bio-Produkten sowie die Betonung der Regionalität vor. "Wir wollen unsere Stellung als regionales Schwergewicht in Nordbayern ausbauen", sagte Meier.
Zurückhaltend äußerte sich Meier zur Aufnahme von pflanzlichen Alternativprodukten wie Hafer- oder Soja-Milch in das BMI-Sortiment. Man werde Markt und Verbrauchernachfrage weiter genau beobachten, lege derzeit aber mehr Augenmerk auf das Wachstum im Frischmilchsektor. Gegenwärtig würden die Produktionskapazitäten für eine neue Produktlinie auch nicht ausreichen. Mittelfristig wolle man aber "auf diesem Wachstumsmarkt mitspielen". Aktuell will die BMI auch keinen Druck auf die zuliefernden Bauern bezüglich des politischen Wunsches auf ein Ende der Anbindehaltung in Kuhställen ausüben. Es gebe derzeit keine Pläne, für Milch aus Anbindehaltung weniger zu zahlen, erklärte Obersojer.













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