Deutschland und die Welt
10.02.2025 - 08:14 Uhr

Biber greift Naturschützern unter die Arme

Manchmal ist es besser zu handeln, als jahrelang zu planen. Das muss sich eine Biberfamilie in Tschechien gedacht haben. Und damit hat sie dem Staat vielleicht viel Geld gespart.

Da waren die Biber schneller als die Naturschützer. Bild: Popp
Da waren die Biber schneller als die Naturschützer.

Eine Biberfamilie hat in Tschechien bei der Revitalisierung eines Bachlaufs geholfen - und damit Naturschützern viel Geld und Arbeit gespart. Die Nagetiere hätten am Fluss Klabava einen Damm gebaut und so ein Sumpfgebiet geschaffen, sagte der Leiter des Landschaftsschutzparks Brdy, Bohumil Fiser, nach Angaben der Agentur CTK. Der frühere Truppenübungsplatz Brdy liegt rund 50 Kilometer südwestlich von Prag.

Wo die Biber ihren Damm gebaut haben, fließt die Klabava durch einen künstlich angelegten Kanal an einem großen Fischteich vorbei. Naturschützer, Wasserwirtschaftler, Kommunen und Forstbetriebe hatten jahrelang darüber diskutiert, ob und wie der Fluss in seinen natürlichen Lauf zurückversetzt werden könnte. Doch die Tiere machten nun einfach kurzen Prozess.

Große Einsparungen dank Biberbau

Ein Biber könne in einer Nacht bauen, wofür der Mensch mit einem Bagger eine Woche brauche, sagte Fiser dazu im tschechischen Fernsehen CT. Der Mensch müsse zudem erst Genehmigungen einholen, wasserrechtliche Entscheidungen abwarten und Fördergelder einwerben. Fiser schätzte die Einsparungen durch den Biberbau auf umgerechnet bis zu 1,2 Millionen Euro.

Die nützliche Biberfamilie im Landschaftsschutzpark Brdy besteht demnach aus den Eltern und zwei Generationen von Jungtieren. Anfang des 19. Jahrhunderts galt der Europäische Biber in Tschechien als ausgerottet. Erst Ende des 20. Jahrhunderts wanderten wieder Biber aus den umliegenden Ländern ein. Inzwischen wird die Population auf rund 15.000 Tiere geschätzt.

 
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